Bexbach Christian Müller: „Man muss schon für die Jugend kämpfen“

In voller Montur: Christian Müller bekam für seine jahrzehntelange Arbeit bei der Jugendfeuerwehr das Bundesverdienstkreuz.
In voller Montur: Christian Müller bekam für seine jahrzehntelange Arbeit bei der Jugendfeuerwehr das Bundesverdienstkreuz.

Der Bexbacher Feuerwehrmann Christian Müller bekam für sein jahrelanges Engagement im Bereich der Jugendfeuerwehr das Bundesverdienstkreuz. Die Nachwuchsarbeit im Saarland sieht er gut aufgestellt, ans Aufhören denkt er aber noch lange nicht.

Feuerwehrgerätehaus Frankenholz. Christian Müller blickt auf seine Verleihungsurkunde, daneben liegt in einer schwarzen Schachtel das Bundesverdienstkreuz. „In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste verleihe ich Herrn Christian Müller das Verdienstkreuz am Bande“, steht darin. Darunter befindet sich die Unterschrift von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

„Eigentlich habe ich mit so was nie gerechnet“, sagt der 60-jährige Feuerwehrmann. Anfang letzten Jahres erfuhr er durch ein offizielles Schreiben des Ministerpräsidenten von der Absicht, ihm das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Im Hintergrund haben wohl zahlreiche Feuerwehrleute aus der Stadt die Initiative für ihn ergriffen, so ganz genau wisse er das aber auch nicht.

„Man war schon ein bisschen gerührt“

Am 27. März war der Moment schließlich gekommen. Innenminister Reinhold Jost überreichte ihm im Feuerwehrhaus seines Löschbezirks Frankenholz im Beisein von Familie, Freunden und Weggefährten feierlich die Urkunde für sein jahrzehntelanges Engagement im Jugendbereich. Als eine tolle Rede beschreibt er die Laudatio des Ministers. „Man war schon ein bisschen gerührt, das gebe ich zu“, erinnert sich Müller. Das Verdienstkreuz habe er aber stellvertretend für das ganze Team der Jugendfeuerwehren und die vielen Nachwuchsfeuerwehrleute entgegengenommen. Er habe immer gerne mit anderen Menschen zusammengearbeitet „Es geht nur im Team“, betont er bescheiden.

Seine Feuerwehrlaufbahn begann bereits 1972, als er im Alter von zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr eintrat. Viele andere Möglichkeiten außer Fußball und Feuerwehr habe es damals im Gegensatz zu heute aber auch nicht gegeben. Sechs Jahre später folgte dann der Schritt in die aktive Feuerwehr, der er bis heute angehört. Was dann folgte, sind rund 40 Jahre Engagement im Bereich der Jugendfeuerwehr. Insgesamt 16 Jahre lang engagierte er sich als Stadtjugendwart in seiner Stadt, ehe er 2007 das Amt des stellvertretenden Kreisjugendbeauftragten übernahm.

Er möchte weiterhin Menschen für die Feuerwehr begeistern

Seit 2016 ist er nun bis heute als Kreisjugendbeauftragter des Saarpfalzkreises in der Jugendarbeit der Feuerwehr aktiv. Ans Aufhören denkt er noch nicht. Weiterhin junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern – dazu fühlt er sich berufen.

Auch wenn die Konkurrenz der Jugendfeuerwehren in den letzten Jahren stetig gewachsen ist, sieht Christian Müller die Nachwuchsarbeit im Saarland gut aufgestellt. Lediglich die Anforderungen seien früher nicht so stark gewesen wie heute „Damals war es ein bisschen einfacher als heute“, erzählt er. Heute müsse man sich eben auch um Papierangelegenheiten wie die Datenschutzgrundverordnung oder ein Sicherheitskonzept fürs Zeltlager kümmern. „Man muss natürlich schon für die Jugend kämpfen“, erklärt er. So hätten in der jüngeren Vergangenheit die Ausbilder oder gar die Kinder selbst kreative Konzepte entwickelt, um Leute von der Jugendfeuerwehr zu überzeugen, beispielsweise an Weihnachten. Alles in allem erlebe er die Jugend aber als genauso motiviert wie früher.

Die Feuerwehr als verbindendes Element

Dies spiegelt sich laut Christian Müller auch in den Zahlen der Jugendfeuerwehren wider. Denn in den letzten Jahren seien die Zahlen im Jugendbereich im Saarpfalzkreis sogar gestiegen. Auch der Anteil von Frauen und Mädchen werde immer größer. „Natürlich werden nicht alle in die aktive Wehr überwechseln“, erklärt er und führt das unter anderem auf berufliche und familiäre Gründe zurück. Dennoch sei man auf einem guten Weg, wenngleich es natürlich immer die ein oder andere Reform brauche.

„Das Kameradschaftliche, das Zusammenarbeiten, im Team arbeiten“ – all das sieht der Feuerwehrmann auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges wieder mehr im Trend. Die Feuerwehr sei stets ein verbindendes Element, schaffe viele Freundschaften. „Man hilf sich“, sagt er.

Christian Müller (ganz links) bei einem Empfang mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Christian Müller (ganz links) bei einem Empfang mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x