Blieskastel Beim Blieskasteler Faschingsumzug: Die Römer in Beatles-Pose [mit Bilderstrecke]
29 Wagen und Gruppen umfasste am Sonntag der 57. Blieskasteler Karnevalsumzug, bei dem tausende Besucher die Straßenränder säumten. 2020 ging der letzte Blieskasteler Fastnachtsumzug mit Straßenfastnacht über die Bühne. Damals strömten die Besucher aus der gesamten Saarpfalz und der Parr – dann sorgte Corona bei den Narren für eine zweijährige Zwangspause.
Mit im Zug waren neben vielen Vereinen aus Blieskastel und den Dörfern im Bliestal auch Zweibrücker. Zum einen ein Wagen der Zweibrücker Fastnachtsfreunde ZFF inklusive den Hoheiten, aber auch Rad- und Rikschafahrer der Initiative Radeln ohne Alter, die die Stiftung Lebenswerte unterstützt hat. Die waren übrigens ebenfalls mit Fahrradrikscha unterwegs.
Die Homburger Narrenzunft ist auch dabei
Aus Ormesheim von der Gemeinde Mandelbachtal kamen Louis Schwenke, Jill Mischler, Natalie Pfeiffer, Helena Buchheit und Lena Nikolaus. Sie waren als Römerinnen und Römer in Tuniken gewandet. Sie überquerten am ehemaligen Rewe den Zebrastreifen in Beatles-Manier und gingen in Richtung Feuerwache, wo sich viele Menschen trafen. In der Parallelstraße, der Florianstraße, war Aufstellpunkt für die insgesamt 29 Gruppen und Wagen. Darunter auch eine Abordnung der Homburger Narrenzunft, und ein Baustellenwagen der Blieskasteler CDU, die in der Stadt viele Baustellen ausmachte und ihre Arbeiter losschickte. Begleitet wurden sie von der traditionellen Stallbock-Figur des Zugveranstalters der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft BKG. Der Stallbock wird seit Jahren von Thomas Schmitt verkörpert.
Die Katze und der angsteinflößende Blick
Ebenfalls auf der Kardinal-Wendel-Straße wartete der Kirkeler Niklas Gangloff mit seiner Freundin Pia Quellenberg auf den Umzug, der sehr spät und langsam startete. Während sie als Katze ging, hatte Niklas Gangloff ein Skelett-Shirt angezogen und sich mit bunten Kontaktlinsen einen angsteinflößenden Blick zugelegt. „Auffällig und cool“ nannte seine Freundin das Gesicht ihres Freundes.
Auffällig war auch das Outfit von Alexa Kitto aus Brenschelbach. Sie war als Eule verkleidet – laut Umstehenden auch wahlweise als „geiler Vochel“. Seit 20 Jahren war sie Teil des Umzugs, zusammen mit einer Fußgruppe der Karnevalsgesellschaft Brenschelbach. Und zum ersten Mal in diesem Jahr mit ihrem Mann Heiko und den beiden Kindern Niklas und Nela nur als Zuschauerin dabei. „Wir waren nur zu acht in diesem Jahr, das war zu wenig. Beim letzten Umzug 2020 sind wir als Pusteblumen mitgelaufen“, erinnerte sie sich noch genau an die Kostümwahl. Während ihre Tochter Nela am Sonntag als grüne Hexe verkleidet war und ihr Sohn Niklas als Halbmexikaner ging, meinte ihr Mann Heiko mit silbernem Hut auf dem Kopf auf die Frage, was er ist: „Einfach nur da“.
Der Autofahrer auf der Umzugsstrecke
Einfach nur da waren dann nach einer guten Dreiviertelstunde auch die Zugnummern in der Kardinal-Wendel-Straße. Von den Wagen herab und aus den Fußgruppen wurden Schokoriegel und Bonbons geworden, Popcornpäckchen und kleine Nürnberger Bratwürstchen auf einem Holzspieß verteilt. Und auch der ein oder andere Schnaps wechselte bei bestem Sonnenschein den Besitzer.
Der Sicherheitsdienst hatte alle Hände voll zu tun an der Strecke, beispielsweise, als ein Autofahrer mit Kaiserslauterer Kennzeichen über die bereits abgesperrte Zugstrecke fahren wollte und zum Parken gezwungen wurde. Rettungsdienste und Polizei hatten wenig Arbeit, besondere Vorkommnisse gab es nicht. Vielleicht sorgte ja auch Niklas Gangloff mit seinem angsteinflößenden Blick für einen friedlichen Umzug.