Homburg An Homburger Uni-Notaufnahme läuft’s jetzt anders

Beim Eingang in die Uni-Notaufnahme müssen Patienten neuerdings eine Zeltschleuse durchlaufen.
Beim Eingang in die Uni-Notaufnahme müssen Patienten neuerdings eine Zeltschleuse durchlaufen.

Nach ihrer Kinderklinik hat die Homburger Uni jetzt auch ihre zentrale Notaufnahme mit separaten Zelten ausgestattet, um Corona-Infizierte schon bei der Ankunft von den anderen Patienten der Station trennen zu können. Die Zelte stehen an der Liegend-Einfahrt hinter dem Neubau für Innere Medizin.

Ziel sei es, so der Homburger Uni-Sprecher Christian Schütz, Hochrisiko-Patienten in der Notaufnahme möglichst früh zu identifizieren und dann zu isolieren. So wolle man die Infektionsgefahr für die anderen Patienten und das Klinik-Personal klein halten.

Treffe ein Patient in der Notaufnahme ein, so Schütz, „kann das Personal hier eine erste medizinische Beurteilung vornehmen, bevor die weiteren Behandlungsschritte eingeleitet werden“. Vor Betreten der eigentlichen Notaufnahme würden die Ankömmlinge nach den typischen Beschwerden und Symptomen gefragt.

Station bleibt erste Anlaufstelle

Der Uni-Sprecher: „Die zentrale Notaufnahme in unserem Gebäude für Innere Medizin, Imed genannt, ist weiterhin der Anlaufpunkt für die meisten Patienten, die als Notfall nach Homburg kommen.“ Medizinische Notfälle würden nach wie vor regulär auf dem Uni-Campus behandelt. „Auch dringliche Eingriffe und Behandlungen finden statt. Nur die planbaren, nicht-dringlichen Behandlungen und Eingriffe wurden aufgrund der Corona-Situation verschoben.“ Sei also jemand zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden, so werde dieser Betroffene auch weiterhin sofort behandelt, weil er eine schnelle Versorgung braucht.

Seit Dienstag, 31. März, arbeite die zentrale Notaufnahme an der Homburger Uni „in einer erweiterten Struktur“, beschreibt es Christian Schütz. Drei Zelte stünden vor der eigentlichen Notaufnahme. „Dort erfolgt die erste medizinische Einschätzung“, erklärt Sebastian Ewen, Ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme. Zu klären sei dann jeweils, wie dringlich die Behandlung, wie schwer die Verletzung oder wie hoch das Risiko einer Corona-Infektion ist. „Viele dieser Fragen können wir an dieser ersten Anlaufstelle klären“, sagt Ewen. Erledigt werde diese Arbeit von einem fachübergreifenden Team aus Medizinern, Pflegekräften und Studenten.

Auf steigende Corona-Fallzahlen vorbereiten

Die Veränderungen an der Notaufnahme sind nach Ewens Worten „eine Maßnahme von vielen, mit denen sich das Uniklinikum auf steigende Fallzahlen vorbereitet“. Für die Patienten seien jetzt nur die ungewohnten Zelte sichtbar. „Zudem wurde aber die gesamte Struktur der Notaufnahme der Situation angepasst“, betont der Direktor, dass das Gesamtkonzept viel komplexer sei „als auf den ersten Blick ersichtlich“. Schließlich sei die Notfall-Versorgung eines akut Covid-19-Infizierten für die Ärzte „anspruchsvoller“. Und Corona-negative Patienten sowie die Beschäftigten vor Ort müssten vor Infektionen geschützt werden. Deshalb seien in der Notaufnahme jetzt andere Abläufe nötig: In deren direkter Nähe, sagt Ewen, halte die Uni sechs Isolationszimmer vor. Dort würden Menschen untergebracht, auf deren Testergebnis noch gewartet wird.

„Bei anderen Notfallpatienten muss es schnell gehen“, betont Sebastian Ewen: „Da können wir nicht auf diese Ergebnisse warten. Dann sind andere hygienische Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Und die Patienten werden ohne größeren Zeitverzug direkt zur Diagnose oder in den Operationssaal gebracht.“

x