Rhein-Pfalz Kreis Zur Sache: Der Sammler Herbert Kempf: „Ein Stück Heimat“

Rund 200 Karten hat der Viernheimer Sammler Herbert Kempf in 30 Jahren zusammengetragen. Erst interessierte den früheren Betriebsratsvorsitzenden bei Unilever die Regionalgeschichte des Südwestens, dann packten ihn der Ehrgeiz und das Jagdfieber. „Angefangen habe ich mit Faksimiles, aber die Originale sind viel schöner“, sagt Kempf. Fündig wird er in Antiquariaten und dem Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher im Internet. Er bietet bei Auktionen mit und stöbert bei Ebay. „Man braucht Geduld, etwas Glück und muss sich fragen, was es einem Wert ist.“ Und wie kostbar sind die Exemplare, die ausgestellt werden? „Es ist eher ein ideeller Wert“, meint Kempf. „Manche kann man für 50 Euro kaufen, andere für 400 Euro.“ Da erwischt der Sammler mal besonders klar gedruckte Blätter. Dann wieder reizt ihn ein ausgefranstes Exemplar, dem die Patina der Jahrhunderte anzusehen ist. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Schreibweisen verändert haben: Von Viernheim gibt es fünf Versionen“, sagt Kempf. Als die Ausstellung in Ladenburg im vergangenen Jahr gezeigt wurde, verblüffte ihn das große Interesse und wie gut informiert die Besucher waren. „Die Karten vermitteln ein Stück Heimat“, resümiert er. „Sie erzählen davon, wo wir herkommen, und es ist wertvoll, das zu wissen.“

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