Böhl-Iggelheim Wohl letzte Altpapiersammlung des TSV: „Vielleicht wird es gar nichts mehr“

Jonas Schmidt und Patrick Wagner wuchten die Kartons in das Pressfahrzeug.
Jonas Schmidt und Patrick Wagner wuchten die Kartons in das Pressfahrzeug.

Nachdem der TSV Iggelheim bereits zum Jahreswechsel ankündigte, mit seinen Altpapiersammlungen auszusetzen, erholte sich der Papierpreis noch einmal. Nun ist er wieder im Keller – und jetzt ist wahrscheinlich wirklich Schluss. Beim vorerst letzten Rundgang kamen noch einmal fast zwölf Tonnen zusammen.

Und rein damit. Jonas Schmidt und Patrick Wagner wuchten die Kartons in das Pressfahrzeug, der Lastwagen drückt sich durch die schmale Hanhofer Straße. Es ist schon gut warm an diesem Vormittag, „aber wichtiger ist, dass es nicht regnet“, sagt Hans Koob. An den Straßenrändern haben die Bürger die Pakete bereitgestellt, wie immer, wenn der TSV Iggelheim zur Altpapiersammlung aufruft.

Fast zwölf Tonnen sammelt die Leichtathletikabteilung an diesem Vormittag. Allein: Es rentiert sich nicht mehr, sagt Koob, TSV-Ehrenmitglied und Organisator der Altpapieraktionen. Zehn Euro bekommt der TSV pro Tonne, die Preise sind im Keller. „Da kann man nicht von leben“, sagt Koob. In den Hochzeiten waren es 240 D-Mark, also 120 Euro. Von den Einnahmen hat sich der TSV einiges leisten können, Startgelder für Wettkämpfe etwa.

Eigentlich hatte Koob schon im Dezember angekündigt, dass es wohl keine Altpapiersammlungen mehr geben wird. Ausgerechnet durch Corona aber hat sich der Papierpreis ein wenig erholt, weil der internationale Güterverkehr zum Erliegen kam. Drei Sammlungen hat Koob in dieser Zeit auf die Beine gestellt, mit steigenden Papiererträgen. „Die Leute hatten sich wieder dran gewöhnt“, sagt er. Trotzdem ist nun Schluss. Vorerst? „Vielleicht wird gar nichts mehr gehen“, sagt Koob, „ich habe die Befürchtung.“

x