Böhl-Iggelheim Weg frei für vier neue Windräder

Die beiden Windkraftanlagen zwischen Böhl-Iggelheim und Dannstadt-Schauernheim sollen ersetzt werden.
Die beiden Windkraftanlagen zwischen Böhl-Iggelheim und Dannstadt-Schauernheim sollen ersetzt werden.

Derzeit erzeugt in Böhl-Iggelheim eine Windkraftanlage erneuerbare Energie. Die möchte ein Investor durch ein effizienteres Modell ersetzen und zusätzliche bauen. Die Gemeinde möchte dafür die rechtlichen Grundlagen schaffen.

Das vorhandene Windrad steht im Nordosten der Böhl-Iggelheimer Gemarkung. Ein zweites befindet sich auf Dannstadt-Schauernheimer Seite. Das Gebiet haben die Kommunen vor vielen Jahren als Konzentrationszone für Windkraftanlagen ausgewiesen. Diese Zonen werden laut Ulrich Villinger vom Planungsbüro Piske aber so nicht mehr gelten. „Aufgrund der Änderung verschiedener Energiegesetze des Bundes“, erläuterte er in der jüngsten Sitzung des Böhl-Iggelheimer Rats. Stattdessen „werden Windkraftanlagen künftig nur noch in Flächen zulässig sein, die für sie ausgewiesen sind.“

Da der Vorhabenträger nicht nur das vorhandene Windrad zurückbauen und durch ein größeres, leistungsfähigeres Exemplar ersetzen, sondern in diesem Bereich vier weitere Windräder errichten möchte, soll das dafür vorgesehene Areal vergrößert werden. Außerdem soll ein zweites Gelände zwischen den Bahngleisen und der L454 nach Schifferstadt für ein zusätzliches Windrad ausgewiesen werden. Dafür muss laut Villinger der Flächennutzungsplan entsprechend angepasst werden. Den hierfür erforderlichen Aufstellungsbeschluss fasste der Gemeinderat einstimmig.

Burkhard Grüninger (SPD) interessierte, wie viel der Fläche, die laut Gesetzgeber für Windkraft ausgewiesen werden muss, Böhl-Iggelheim damit erreicht. Dazu erklärte Experte Villinger, die Länder hätten vom Bund bestimmte Vorgaben bekommen, wie viel Prozent ihrer Gesamtfläche sie dafür bereitstellen müssen. „Bis zum Jahr 2026 sind das für Rheinland-Pfalz 1,4 Prozent, bis 2032 sind es 2,3 Prozent der Landesfläche“, sagte er. Allerdings obliege es dem Land, das auf Regionen oder die Kommunen herunterzubrechen. Böhl-Iggelheim müsse sich deswegen aber keine Sorgen machen. „Sie sind mit dieser Planung schon deutlich darüber, bei ungefähr vier Prozent“, beruhigte er die Politiker.

Selbstverständlich bleibe das von der Planänderung abhängig, die der Rat jetzt eingeleitet hat. „Was als Ergebnis herauskommt, sieht man dann nach dem Beteiligungsverfahren, wobei ich aus meiner Erfahrung nicht erkennen kann, dass irgendetwas dagegen spricht“, erklärte Villinger. Zumal der Vorhabenträger seine Anlagen mehr als 1100 Meter von der Wohnbebauung entfernt bauen wolle, obwohl der vorgeschriebene Mindestabstand nur 900 Meter betrage.

„Es ist zu begrüßen, dass wir da was tun“, fand Michael Knebel (CDU). Während es früher einen großen Aufschrei gegeben habe, wenn jemand Windkraftanlagen bauen wollte, sei die Bevölkerung mittlerweile dafür sensibilisiert.

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