Rhein-Pfalz Kreis Von Zinnsoldaten und Puppenstübchen

Wertvolles Spielzeug, wie diese Mecki-Figuren, hat Carina Roos-Person in den Kultursaal mitgebracht.
Wertvolles Spielzeug, wie diese Mecki-Figuren, hat Carina Roos-Person in den Kultursaal mitgebracht.

«Limburgerhof». Drei Mal im Jahr veranstaltet das Auktionshaus Alino AG aus Bad Dürkheim eine Auktion für Sammler und Antiquitäten-Liebhaber. 3481 Teile sind bei der Weihnachts-Auktion in Limburgerhof unter den Hammer gekommen – darunter auch Kurioses. Der Schwerpunkt liegt auf Spielwaren. Aber auch Schmuck, Porzellanfiguren und Militaria sind im Angebot. „Die meisten Stücke stammen von älteren Leuten, die ihr Leben lang gesammelt, jetzt aber keine Verwendung mehr dafür haben“, erklärt Auktionatorin Carina Roos-Person. Teilweise kämen die Teile aber auch aus Haushaltsauflösungen oder seien sogar ungeahnte Dachbodenfunde. Auch bei dem besonderen Höhepunkt der Auktion handele es sich um einen solchen Glücksfund: ein kleiner Blech-Pavillon der bekannten Firma Märklin. Das seltene Spielzeug aus dem Jahre 1920 verbirgt in seinem Inneren einen Zauberspiegel mit Kaleidoskop. „Sowas sieht man nicht sehr oft. Sein Besitzer hat es in der Scheune seines Urgroßvaters gefunden. Er wusste selbst gar nicht, wie viel das Stück wert ist und freut sich jetzt natürlich umso mehr“, erzählt Roos-Person die Geschichte des außergewöhnlichen Objekts. Daneben gibt es aber auch viele andere besondere Dinge. „Wir haben eine große Sammlung Käthe-Kruse-Puppen, eine Spielzeugsammlung aus der Schweiz und 1200 Positionen Eisenbahnen“, berichtet sie. Interessenten gebe es nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland. Für die gibt es die Möglichkeit, per Internet ein Vorgebot abzugeben oder sogar per Telefon zu bieten. „Unsere Telefonistinnen nehmen bei der Auktion die Gebote an“, erzählt Carina Roos-Person, die schon seit der Gründung des Hauses im Jahre 2000 den Hammer auf Auktionen schwingt. Alle Interessenten, die den Weg in den Kultursaal angetreten haben, dürfen vor der Auktion die Stücke ganz genau unter die Lupe nehmen. Betreut werden sie dabei vom fachkundigen Personal. Karin Hünninghaus ist eine davon. Sie betreut die obere Etage mit Militaria und Blechspielzeug. „Die Leute dürfen alles in die Hand nehmen und betrachten. Man kauft ja nicht die Katze im Sack“, scherzt sie. Sie selbst ist seit einigen Jahren für die Alino AG tätig, prüft die Stücke vor Verkauf auch auf Echtheit. Ein Stockwerk tiefer sitzt Alexandra Biehl an der Kasse, nimmt die Daten der Bieter auf und vergibt die begehrten Bieterkarten, mit denen ein Gebot abgegeben werden kann. „Ungefähr 100 Bieter kommen jeden Tag zu uns. Darunter sehr viele Stammkunden“, erzählt sie mit einem Lachen. Einer der besagten Stammkunden ist Torsten Kraft aus Worms, der am vergangenen Freitag bloß die Vorbesichtigung erledigt. „Morgen biete ich auf Puppen und Blechspielzeuge. Heute sehe ich mir alles in Ruhe an. Ich mache mir Notizen und kann morgen mein Geld ausgeben“, erläutert er grinsend. Seit 2001 käme er regelmäßig zu den Auktionen, es sei immer wieder ein großer Spaß. Die Auktion an sich geht ziemlich flott über die Bühne, einige Teile sind nach nicht einmal einer Minute verkauft – teilweise an Bieter aus dem Internet oder am Telefon. Jeweils nach jeder Kategorie können die Käufer zur Kasse gehen, um ihre erworbenen Schätze zu bezahlen und sie direkt mitzunehmen. „Wer möchte, bekommt seine Sachen aber auch ganz bequem per Post zugeschickt“, erklärt Alexandra Biehl mit einem Lächeln. Die nächste Auktion ist im April.

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