Rhein-Pfalz Kreis Von einfacher Eleganz

RÖDERSHEIM-GRONAU. Mit einem Festgottesdienst hat die Protestantische Kirchengemeinde Gronau gefeiert, dass ihre Kirche in der Schulstraße renoviert ist und wieder genutzt werden kann. Die Festpredigt und das Widmungsgebet hat der Dekan des Kirchenbezirks Neustadt, Armin Jung, gehalten. Musikalisch begleitet hat der Kirchenchor Alsheim-Gronau.

Einen hellen, barocken aber zugleich schlichten Raum betritt nun der Besucher der Gronauer Kirche. Elemente der letzten Renovierung vor 40 Jahren sind zu Gunsten des barocken Charakters wieder bewusst zurückgenommen worden. Deutlich wird dies an der Farbgebung der U-förmigen Empore mit den marmorierten, goldumrandeten Gefachen sowie den ebenfalls marmorierten Säulen. „Trotzdem der Barock nun deutlich hervortritt, ist es doch sichtlich eine reformierte Kirche“, beschreibt Pfarrer Christian Mundt den Eindruck des Raums, dessen „schlichte Eleganz“ auch von Verbandsbürgermeister Stefan Veth gelobt wurde. Begonnen hatten die umfangreichen Renovierungsmaßnahmen an der Gronauer Kirche 2012 mit einer vollständigen Außenrenovierung, der 2013 dann die Sanierung innen folgte. Vor gut einem Jahr rückten dazu die ersten Handwerker an, nachdem das Presbyterium der Kirchengemeinde in Eigenleistung Bänke und Heizelemente demontiert hatte. Im September begannen die Malerarbeiten – gegenüber der ursprünglichen Planung erweitert um den Anstrich der Empore, der Orgel, der Treppe und der Sakristei-Trennwand. Außerdem wurden neue Heizelemente, neue Lampen sowie eine neue Lautsprecheranlage im Kirchenschiff installiert. Für die Innenrenovierung kamen damit Kosten in Höhe von rund 78.000 Euro, für die Arbeiten außen 25.500 Euro zusammen. Insgesamt musste die Protestantische Kirchengemeinde also rund 103.500 Euro aufbringen, informierte der Architekt und Bauleiter des Projektes, Karl Arnold, der auch gleichzeitig Ortsbürgermeister der Gemeinde ist und bei diesem Projekt auf sein Architektenhonorar verzichtet hat. Auf weitergehende Pläne, die Bestuhlung, Farbgebung der Bänke und Heizung betrafen, musste aufgrund denkmalpflegerischer Auflagen verzichtet werden, da die Gronauer Kirche in ihrer heutigen Form als schlichter Saalbau 1746/53 errichtet wurde. Damit gehört sie als „historisches Kleinod zu den ältesten und eindrucksvollsten Gebäuden unserer Gemeinde“, sagte Arnold in seinem Grußwort. Zum vollständigen Abschluss der Sanierung fehle allerdings noch die Restaurierung des Zifferblatts der Turmuhr, für die die Ortsgemeinde 1000 Euro im Haushalt von 2014 eingestellt habe, der allerdings noch genehmigt werden müsse. Pfarrer Christian Mundt äußerte in einem Gebet den Wunsch, dass dieses Schmuckstück nun nicht nur eine leere Hülle bleiben möge, sondern ein „lebendiges Haus Gottes in unserer Gemeinde“.

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