Rhein-Pfalz Kreis Verärgerter Rückzug: Peter Aures wirft hin

Altrip/Waldsee. Peter Aures ist von seinem Amt als Vorsitzender der Freien Wählergruppe (FWG) der Verbandsgemeinde Waldsee zurückgetreten. Er begründete dies mit internen Unstimmigkeiten und der Rolle des Altriper Bürgermeisters Jürgen Jacob. Dieser reagierte mit scharfer Kritik.

Am Dienstagabend informierte Peter Aures per E-Mail seine Vorstandskollegen Wilfried Tremmel (Waldsee) sowie Günter und Hildegard Gantner (Otterstadt) über seinen Rückzug aus dem Amt, in das er erst Anfang des Jahres nach Bildung des Verbands gewählt worden war. Gegenüber der RHEINPFALZ betonte er gestern, sein Rücktritt stehe nicht in Zusammenhang mit der Abstimmungsniederlage vom 24. März bei der Aufstellung der Liste für den Verbandsgemeinderat. Aures war da Jürgen Jacob aus Altrip unterlegen. Die FWG-Ortsgruppe Waldsee habe ihn, Aures, als Gegenkandidat aufstellen müssen wegen der Glaubwürdigkeit, keinen Bürgermeisterkandidaten zu unterstützen. Aures wollte dann auch nicht für Listenplatz zwei kandidieren. Er sagt: „Ich wollte als amtierender Beigeordneter der derzeitigen Verbandsgemeinde Waldsee nicht den Eindruck erwecken, dass ich hinter dem parteilosen Jürgen Jacob stehe, beziehungsweise dass wir ein Team sind.“ In seiner E-Mail an den Vorstand heißt es weiter: „Ich kann den persönlichen ,Kampf’ von Herrn Jacob und nun auch der Familie Mansky als Vorsitzender nicht unterstützen.“ Jürgen Jacob, Klaus und Wolfgang Mansky sind als Einzelmitglieder aus Altrip der FWG Verbandsgemeinde beigetreten. Außerdem gehören die Ortsgruppen Waldsee und Otterstadt dazu, nicht aber die FWG Altrip. Aures sagt, sein Ziel sei es gewesen, dass die FWG-Ortsgruppe Altrip der Verbandsgemeinde FWG beitritt. Dadurch dass Jacob, der im Streit aus der FWG Altrip ausgetreten war, nun auf Listenplatz eins der Verbandsgemeinde FWG steht, sei diese Tür nun zugeschlagen. „Ich habe mich nicht zum Vorsitzenden wählen lassen, um die Reibereien zwischen FWG Altrip und Jacob zu unterstützen“, sagt Aures. Wenn alle FWG-Ortsgruppen unter diesem Dach seien, sei er auch gerne wieder bereit, Verantwortung zu übernehmen. Auf RHEINPFALZ-Anfrage äußerte sich Jürgen Jacob deutlich: „Peter Aures kann mit demokratischen Prozessen nicht umgehen; es tut mir leid, das zu sagen.“ Er hätte sich schon gewünscht, selbst von Aures über den Rücktritt informiert zu werden und nicht von der RHEINPFALZ davon zu erfahren. Der Altriper Bürgermeister ergänzte, es sei nicht richtig, dass durch seine Kandidatur für den ersten Listenplatz die Reibereien zwischen ihm und der FWG Altrip nun auf die FWG Verbandsgemeinde übertragen würden. Das sei vielmehr durch das von Aures initiierte „Gentleman Agreement“ schon geschehen. Dabei sei von Aures und der FWG Altrip beschlossen worden, dass die Verbands-FWG nicht in Altrip und die FWG Altrip nicht in den anderen Orten Wahlwerbung machen. Nicht nachvollziehbar ist für Jacob, dass Aures dem Kreisvorstand der Freien Wählergruppe gesagt habe, die Liste der Verbands-FWG solle auf den Wahlscheinen hinter der FWG Altrip stehen. Aures hatte argumentiert, wenn es hart auf hart komme, würde in alphabetischer Reihenfolge entschieden. Außerdem habe er die Kreis-FWG nicht zwingen wollen, eine Entscheidung gegen die FWG Altrip zu treffen. Günter Gantner, stellvertretender Vorsitzender der FWG Verbandsgemeinde, wollte sich gestern nicht zum Rückzug von Aures äußern. Man wolle noch einmal mit Aures sprechen, danach gebe der Vorstand eine Stellungnahme ab. (krx/Archivfoto: Lenz)

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