Schifferstadt Ukraine-Flüchtlinge: Gehörlose privat untergebracht

Die Hilfbereitschaft für die Ukraine ist weiter groß, aber wer Flüchtlinge bei sich aufnimmt, übernimmt eine immense Aufgabe.
Die Hilfbereitschaft für die Ukraine ist weiter groß, aber wer Flüchtlinge bei sich aufnimmt, übernimmt eine immense Aufgabe.

29 gehörlose ukrainische Flüchtlinge sind in Schifferstadt in Privatwohnungen untergebracht worden. Für die Verwaltung war das eine Mammutaufgabe. Sie richtet einen dringenden Appell an die hilfsbereite Bevölkerung.

151 Menschen aus der Ukraine, die vor dem Angriffskrieg Russland aus ihrer Heimat geflohen sind, befinden sich aktuell in Schifferstadt. Die Stadtverwaltung konnte acht Wohnungen direkt anmieten, um etwa 60 Personen unterzubringen. Viele Flüchtlinge haben allerdings auch privat Unterschlupf gefunden. „Wir sind enorm dankbar für die große Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger von Schifferstadt, Wohnraum für die Vertriebenen anzubieten“, sagt Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne).

Auch die 29 Gehörlosen vom Gehörlosensportverein Tscherkassy, die vor einiger Zeit in aus der Ukraine nach Schifferstadt kamen und zunächst in der Sportschule Schifferstadt des Landessportbundes wohnten, konnten inzwischen alle an private Unterkünfte vermittelt werden, doch das Unterfangen sei schwierig gewesen. Unter den Flüchtlingen waren auch 14 Kinder. Ganz generell sei es durchaus herausfordernd, Flüchtlinge aufzunehmen. Es sei nicht nur so, dass es darum gehe leerstehende Wohnungen und Häuser für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Viele nehmen die Menschen auch zu Hause auf, was bedeutet, die eigenen vier Wände zu teilen und auf teilweise engstem Raum zusammen zu leben. Dessen müssten sich alle, die das machen, bewusst sein.

„Da die Situation in der Ukraine nicht absehbar ist und das Zusammenleben mit den vertriebenen Familien längere Zeit in Anspruch nehmen kann, kann dies mit der Zeit beide Parteien emotional belasten“, heißt es von der Stadtverwaltung. Und Bürgermeisterin Volk macht deutlich: „Wenn Bürgerinnen und Bürger Ukrainer nicht weiter beherbergen können, stellt uns das vor eine große Herausforderung oder ist nahezu unmöglich, da der Wohnraum sehr knapp ist und nicht umgehend eine neue Unterbringung organisiert werden kann.“

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