Rhein-Pfalz Kreis Statt Geis-Nachrücker lieber Bürgermeister-Kandidat

BAD DÜRKHEIM. Der Entschluss von Christoph Glogger, sich für das Bürgermeisteramt in Bad Dürkheim zu bewerben, hat die Pläne des SPD-Unterbezirks für die Landtagswahl 2016 durcheinandergebracht. Denn bisher galt dessen Vorsitzender Glogger als erster Anwärter auf das Direktmandat im Wahlkreis Bad Dürkheim.

Noch vor einem Monat schien Gloggers Weg in den rheinland-pfälzischen Landtag vorgezeichnet. Als B-Kandidat des Abgeordneten Manfred Geis (Bad Dürkheim), der im Dezember 65 Jahre alt geworden ist, durfte der 45-jährige Dackenheimer damit rechnen, dass Geis seinen Stuhl im Landtag vorzeitig räumt, um seinem Nachrücker und möglichen Nachfolger Zeit zum Einarbeiten zu geben, ehe der sich im nächsten Jahr dem Wähler stellt (wir berichteten). Als Christoph Glogger Mitte November in den Landesvorstand der Sozialdemokraten gewählt wurde, wertete er dies nicht nur als „wichtig für die Region“, sondern bezeichnete das Votum auch persönlich als „ein gutes Zeichen in Richtung Landtagswahl“. Deshalb hatte Glogger seinen Genossen in Bad Dürkheim Mitte Dezember einen Korb gegeben, als sie ihn auf eine Bürgermeisterkandidatur ansprachen. Er wolle nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, sagte er. Manchmal aber kommt es anders, als man denkt. Eine Meldung in der Bad Dürkheimer Ausgabe der RHEINPFALZ über Gloggers Absage brachte einen Stein ins Rollen. Viele Menschen, nicht nur Parteimitglieder, hätten ihn danach angesprochen, ihn bestärkt, doch die Herausforderung in der Kreisstadt anzunehmen, informierte Glogger. Einige hätten sogar rund 400 Unterschriften gesammelt, um ihn zu überzeugen. Das seien gute Gründe gewesen, die ihn zu seiner überraschenden Kehrtwende bewogen hätten. Gloggers Ankündigung, für die Nachfolge von Wolfgang Lutz (CDU) kandidieren zu wollen, die vom Unterbezirksvorstand und der Dürkheimer SPD ausdrücklich gestützt wird, hat für den Unterbezirk aber einiges verändert. Denn ursprünglich wollte die SPD ihren Direktkandidaten für den Wahlkreis Bad Dürkheim schon im März küren. Weil die Bürgermeisterwahl aber erst am 28. Juni stattfindet, werde die Wahlkreisversammlung auf September verschoben, sagte Manfred Geis auf Anfrage. Wer dann für die SPD im Wahlkreis Bad Dürkheim den Hut in den Ring wirft, ist derzeit offen. Wird Glogger Bürgermeister, darf er nach geltendem Recht nicht in den Landtag. Und wenn er nicht Bürgermeister werden sollte, könnte die neue Entwicklung neue Interessenten auf den Plan rufen. Für Geis bedeutet das auf jeden Fall, dass er angesichts der aktuellen Entwicklung in Bad Dürkheim sein Mandat im rheinland-pfälzischen Landtag bis zum Ende der Legislaturperiode ausüben wird, wie er auf Anfrage sagt. Und als SPD-Vorsitzender in Bad Dürkheim werde er Glogger unterstützen. Denn die SPD könne sich für die Kreisstadt „keinen besseren Bewerber“ wünschen. Übrigens: Im Oktober will die Pfalz-SPD ihre Liste erstellen, die richtungweisend ist für die Platzierung auf der Landesliste. Diese Liste wird der Landesparteitag im November verabschieden. (Fotos: Bezirksverband, privat)

x