Frankenthaler Umland So lief die Einschulung in Corona-Zeiten

Eine Schulstunde mit der Klassenlehrerin im eigenen Saal gab den Dirmsteiner Erstklässlern am Dienstag einen ersten Vorgeschmack
Eine Schulstunde mit der Klassenlehrerin im eigenen Saal gab den Dirmsteiner Erstklässlern am Dienstag einen ersten Vorgeschmack auf ihre Schulzeit.

In diesem Jahr ist vieles anders. Und das gilt auch für die Einschulung der Erstklässler. An den Grundschulen im Frankenthaler Umland haben sich die Schulleitungen und ihre Teams viel einfallen lassen, um den ersten Schultag unvergesslich zu machen – trotz Masken und Abstandgebot.

Die Dirmsteiner Grundschule hat am Dienstag unter freiem Himmel zwischen Turnhalle und Schulhaus einen Schulanfangsgottesdienst gefeiert und ihre Abc-Schützen hochleben lassen. Allerdings durften jeweils nur die Eltern und ein Geschwisterkind dabei sein. „Großeltern und Paten, das ging diesmal nicht“, berichtet Schulleiterin Sandra Ohler. Sonst wäre es wegen der Abstandsregeln zu eng geworden. „Auch konnten wir leider nichts aufführen oder die Gäste durch den Förderverein der Schule bewirten lassen“, sagt Ohler. Dafür bekamen die 35 Erstklässler, die sich auf zwei Klassen verteilen, von den Lehrern ein Trostpflaster, über das sie sich bestimmt gefreut haben: mit allerlei Nützlichem gefüllte gelbe Schultüten. Und auch die Eltern seien mit Tüten bedacht worden.

Eine Schulstunde mit der Klassenlehrerin und ein Fototermin, das war’s dann am Dienstag. Der reguläre Unterricht für die Erstklässler beginnt am Mittwoch. Bis auf die Hygieneregeln wie Händewaschen, versetzte Pausenzeiten und Maskenpflicht auf den Fluren soll in der Grundschule alles wie üblich laufen, sagt die Rektorin.

Gedicht auf dem Pausenhof vorgetragen

Sie leitet übergangsweise auch die Beindersheimer Albrecht-Dürer-Schule, da Ulrike Landbeck längerfristig ausfällt. Nach Angaben der Schulbehörde wird Landbeck voraussichtlich zum 1. Februar 2021 in den Ruhestand eintreten. Unterstützt wird Ohler vor Ort von Claudia Schütze. 43 Erstklässler, die sich auf zwei Klassen aufteilen, wurden am Dienstag getrennt und hintereinander auf dem Pausenhof eingeschult. Ältere Schüler sorgten für ein kleines Programm mit einem Gedicht und einem Tanz. „Singen dürfen sie ja nicht“, so Schütze.

In Gerolsheim gibt es in diesem Schuljahr zwei erste Klassen mit 34 Kindern, berichtet Schulleiterin Christine Pfeufer. Schauplatz der Einschulungsfeier mit Eltern und Geschwistern sowie kirchlichem Segen war am Dienstag das Dorfgemeinschaftshaus. Der „Regelbetrieb ohne Abstandsgebot“, wie Pfeufer sagt, beginnt am Mittwoch.

Begrüßung im Schichtbetrieb

„Ganz traditionell“ ging es laut Schulleiter Peter Bisson auch am Dienstag für die 74 Abc-Schützen an der Karl-Wendel-Schule in Lambsheim los. In vier Schichten wurden die Erstklässler, jeweils klassenweise, ab 8.30 Uhr an der Baumbühne im Pausenhof begrüßt. Ein Instrumentalstück und ein Mitmachlied für die Kinder sollten der Feier auch in Corona-Zeiten etwas Festliches geben. „Wir haben versucht, alles so normal wie möglich zu gestalten“, sagt Bisson. Nach der etwa einstündigen Feier gab es für die Erstklässler eine Kennenlernstunde mit ihren Klassenlehrern. Die Bewirtung der Eltern, die dann normalerweise angeboten wird, fiel aus.

Maskenpflicht bis zum Sitzplatz

Seifenblasen und Luftballons haben den 26 Heßheimer Erstklässlern, die sich auf zwei Klassen verteilen, am Dienstag ihren ersten Schultag versüßt. Wie Schulleiterin Birgit Scott mitteilt, verteilten sich die älteren Schüler an den Fenstern im Schulhaus und ließen die Ballons auf die Abc-Schützen im Pausenhof regnen. „Wir wollten, dass die Kinder von allen begrüßt werden“, sagt Scott. Für die Feier galten strenge Regeln: Als Begleitpersonen durften nur die Eltern mitkommen, die Kontaktdaten mussten erfasst und bis zum Sitzplatz eine Maske getragen werden. In der letzten Ferienwoche hatten die „Neuen“ das Schulhaus in einem Videorundgang kennengelernt, weil sie wegen der Pandemie auf ihren Besuch im Mai verzichten mussten. Eine Woche lang waren Scott und ihr Team im Einsatz, haben die Hygienepläne umgesetzt und drei verschiedene Szenarien erstellt, mit denen die Schule auch im neuen Schuljahr durch die Pandemie kommen soll. „Damit wären wir im Grunde gewappnet, wenn am Mittwoch der Regelbetrieb für die Erstklässler los geht“, sagt Scott.

Die kleinste Gruppe Erstklässler wurde am Dienstag in Großniedesheim begrüßt. Ab Mittwoch stoßen sechs neue Schüler zu ihren Kameraden aus der „Zweiten“. Willkommengeheißen wurden sie laut Schulleiterin Tanja Eberle mit einem Begrüßungsgottesdienst in der Friedenshalle. Von den neuen Klassenkameraden gab es Glückwünsche. Anschließend lernten die Erstklässler ihre Klassenlehrerin in einer Unterrichtsstunde kennen. Das Besondere in Großniedesheim: Jeder Erstklässler bracht seine eigene Eintrittskarte mit – eine Erklärung, dass die Familie zuvor nicht im Risikogebiet unterwegs war.

An der Rheinschule schon montags Einschulung

Als einzige Schule im Frankenthaler Umland hat die Rheinschule in Bobenheim-Roxheim bereits am Montag einige Erstklässler begrüßt. Wie Schulleiter Andreas Mock mitteilt, habe man die rund 80 Erstklässler, die sich auf vier Klassen verteilen, schichtweise begrüßt: Die Halbtagskinder am Montag und Dienstag um 9 Uhr, die Ganztagskinder um 14 Uhr. „Allerdings ohne die älteren Schüler und die Paten aus der vierten Klasse“, sagt Mock. Passend zum Thema „Regenbogen“ konnten die Abc-Schützen ihre Handabdrücke auf einem großen Papierregenbogen hinterlassen. Für jede Klasse gab es eine Farbe. „So sollen alle Schüler zusammenkommen, auch wenn sie einzeln eingeschult wurden.“ Der Kennenlernunterricht mit den Klassenlehrern rundete die Einschulung ab.

Einen Segen auf dem Pausenhof statt eines Gottesdienstes gab es am Dienstag an der Pestalozzischule. Laut Schulleiter Martin Lubojanski wurden 41 Erstklässler in zwei Klassen eingeschult. Nacheinander gab es für jede Klasse eine kurze Begrüßung, an der auch die Eltern teilnehmen konnten. Während der Kennenlernstunde mussten sie das Gelände verlassen, durften aber zum Segen und Fotografieren wiederkommen.

Pfarrer Alfred Müller und Pfarrerin Jutta Fang gestalteten den Schulanfangsgottesdienst in der Dirmsteiner Schulsporthalle.
Pfarrer Alfred Müller und Pfarrerin Jutta Fang gestalteten den Schulanfangsgottesdienst in der Dirmsteiner Schulsporthalle.
Mit allerlei Nützlichem gefüllt waren die gelben Tüten, die jeder Erstklässler in Dirmstein bekommen hat.
Mit allerlei Nützlichem gefüllt waren die gelben Tüten, die jeder Erstklässler in Dirmstein bekommen hat.
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