Rhein-Pfalz Kreis Seltene Einblicke

Industriedenkmäler wie hier die Pfalzmühle am Ufer des Bonadieshafens in Mannheim, werden bei einer Schiffstour angesteuert.
Industriedenkmäler wie hier die Pfalzmühle am Ufer des Bonadieshafens in Mannheim, werden bei einer Schiffstour angesteuert.

Bunkerwelten entdecken, den Hafen erkunden, darüber hinaus Vorträge, Radtouren und vieles mehr – das Programm bei den Tagen der Industriekultur bis 27. August ist mit 27 Veranstaltungen in Mannheim und Umgebung vielfältig.

Premiere der Veranstaltung war vor zwei Jahren. Der Erfolg war nach Angaben des veranstaltenden Vereins Rhein-Neckar-Industriekultur groß. Und damit die neue Auflage mindestens genauso erfolgreich wird, hat man sich einiges einfallen lassen. Neben Mannheim präsentieren Städte wie Speyer, Heidelberg, Weinheim, Ludwigshafen und Schwetzingen eine Auswahl ihrer industriekulturellen Schätze. Zum Beispiel erfahren die Besucher in Mannheims unterirdischer Bunkerwelt etwas über die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Besucher erhalten zudem Sonderführungen bei Firmen, in die man normalerweise so leicht nicht hineinkommt. So wird unter dem Titel „Vom Baumstamm zum Taschentuch“ eine Führung durch das Mannheimer Unternehmen SCA angeboten. Die ehemalige Zellstoff Waldhof meldete übrigens schon 1915 Zewa als Marke an. Eine Tour wandelt auf Sepp Herbergers Spuren, und in der Mannheimer Industriestraße gibt es eine Schlemmermeile der ganz anderen Art zu entdecken. In Speyer öffnen die Tore der ehemaligen Celluloidfabrik, in Heidelberg das Bahnbetriebswerk. Weinheim zeigt die Freudenberg-Werke, in Schwetzingen kann man die Pfaudlerwerke besichtigen und in Ladenburg das Benz-Museum. Heddesheim bietet eine Fotoausstellung in der alten Mälzerei an und in Ludwigshafen gibt es Führungen durch den Hemshof und auf dem Rhein-Walk mit Wissenswertem zur Industriegeschichte der Stadt. Nicht alltäglich ist die Krimilesung „Die achte Sure“ am heutigen Samstag, 20 Uhr, von Walter Landin mitten in einem Hinterhof des Jungbuschs (Beilstraße 12). Aktuelles greifen die Tage der Industriekultur ebenfalls auf. So können Interessierte das Treiben in der Mannheimer Kauffmann-Mühle im Jungbusch kennenlernen, ein gewaltiger Industriebau, in dem nun Lofts und Geschäftsräume untergebracht sind. Die Eigentümer und ein Architekt erläutern dabei die Umnutzung des denkmalgeschützten Gebäudes. Auf besonderes Interesse könnte die Besichtigung der Feudenheimer Neckarschleuse stoßen, die für größere Lastschiffe erweitert werden soll. Und im Mannheimer Rangierbahnhof – er ist der zweitgrößte Deutschlands – erfahren die Besucher, wie täglich bis zu 5300 Waggons zu neuen Güterzügen zusammengestellt werden. Zum Abschluss der Tage gibt es Musik. Der Mannheimer Gitarrist Claus Boesser-Ferrari greift am 26. August im Hotel Corniche in die Saiten. Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Auf sein Konto gehen in der Vergangenheit zahlreiche Führungen und Rundfahrten, Vorträge, Ausstellungen und ein beschilderter Rundweg um den Mannheimer Industriehafen. Fast 300 historische Industrie-Objekte sind auf seiner Webseite beschrieben, wofür er unter anderen Auszeichnungen den Preis der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 2016 für den besten Internet-Auftritt bekam. Noch Fragen? Details und Termine gibt es in der Broschüre „Tage der Industriekultur“, die unter www.rhein-neckar-industriekultur.de heruntergeladen werden kann.

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