Otterstadt Richtig retten auf dem Wasser: Übung auf dem Kollersee

Gekentertes Boot: Bei der Rettung gibt es einiges zu beachten.
Gekentertes Boot: Bei der Rettung gibt es einiges zu beachten.

Der Kollersee ist vielleicht nicht der Atlantik, aber auch in den hiesigen Gewässern können Segelboote kentern. Was es bei einer Rettung zu beachten gibt, übten Seglerjugend der Hansa-Segel-Kameradschaft Rhein-Neckar (HSK), DLRG und Wasserschutzpolizei am Sonntag.

Entstanden ist die Idee beim Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen der HSK, die an der Kollerinsel ihre Steganlage betreibt. „Dabei stellte sich in den Gesprächen heraus, dass mancher Retter wohl ein Mann-über-Bord-Manöver gelernt hat, aber immer nur mit Bojen und nicht mit echten Menschen“, berichtet Trixi Töricht, Schriftwartin des Vereins. „Zudem wissen Retter oft nicht, wie man sich einem gekenterten Segelboot nähert, das ja viele Leinen und Segel im Wasser hat.“

Zu Beginn der Übung erläuterte Jugendbetreuer Simon Schmitt anhand von vier aufgebauten Jugendbooten, wo die Gefahren gekenterter Segelboote liegen und wie man den Seglern helfen kann. So könne es vorkommen, dass sich der Haken des Ausreitgeschirrs nicht löst und der Segler am Boot festhängt. Auch die Gefahren für die Retter wurden behandelt, zum Beispiel ein im Wind schlagender Baum, Leinen, die in die Schiffsschraube kommen können, oder Boote die nach dem Aufrichten plötzlich zur anderen Seite kentern.

Kontrolliertes Kentern

Danach ging es hinaus aufs Wasser, wo mehrere Boote – vom Kinderboot bis zur Zwei-Mann Rennjolle – kontrolliert zum Kentern gebracht wurden. Mehrere junge Segler gingen bei frischen Temperaturen und mäßigem Wind freiwillig über Bord. Für die Taucher der DLRG Speyer und die Beamten der Wasserschutzpolizei Mannheim ging es dann darum, die gekenterten Segler zu retten und die Jollen wieder aufzurichten.

Nach der erfolgreichen Übung erholten sich die Aktiven bei heißen Würstchen und es wurden neue Ideen geboren. „So gibt es zum Beispiel große Wissenslücken im Zusammentreffen von Seglern, Kanuten, Stand-up-Paddle-Boards und Schwimmern“, berichtet Töricht. „Hier könnte im nächsten Jahr eine weitere Übung stattfinden, zum Beispiel mit einem Kanuverein“, kündigt die Seglerin an.

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