Interview Rettichkönig Tobias I.: „Das zu repräsentieren, war der Hammer“

Seit 2019 Rettichkönig: Tobias Mattern.
Seit 2019 Rettichkönig: Tobias Mattern.

Nach vier Jahren als Rettichkönig gibt Tobias I. in diesem Sommer sein Amt ab. Im Gespräch mit Elena Bruckner blickt er auf seine Amtszeit zurück und verrät, was er vom „Rettichfest light“ hält.

Wie fühlt es sich an, das Amt des Rettichkönigs nach vier Jahren abzugeben?
Schon traurig, muss ich sagen. Ich habe in der Zeit viele Leute kennengelernt, coole Aktionen mitgemacht und viel erlebt. Es ist schon schade, dass das bald vorbei ist.

Hättest du gerne noch weitergemacht?
Eigentlich schon, aber ich muss auch sehen, was die Zukunft bringt. Ich möchte bald eine Weiterbildung machen, dafür brauche ich auch Zeit.

Deine Amtszeit hat wegen der Corona-Pandemie eine Verlängerung bekommen. Was macht man als Rettichkönig, wenn keine Veranstaltungen stattfinden?
In der Zeit gab es für mich mehr Interviews als Termine vor Ort, ich war zwei Mal im Radio und auch mal in der Zeitung. Ansonsten lebt man eben sein normales Leben weiter.

War das Amt ansonsten so, wie du es dir vorgestellt hast?
Es war sogar noch besser! Ich hatte gar nicht alles auf dem Schirm, was auf einen zukommt. Ich wurde zum Beispiel zwei Mal nach Berlin in den Bundestag eingeladen. Leider hat das nicht geklappt – das erste Mal wegen Corona, das zweite Mal, weil ich einen Kreuzbandriss hatte. Die Oldtimer-Rallye war auch super, da wurde ich mit offenen Armen empfangen.

Wie war es, nach zwei Jahren Pause wieder aufs Rettichfest zu gehen?
Das war das Allerbeste – so eine Freude bei den Leuten habe ich noch nie auf dem Rettichfest gesehen. Das zu repräsentieren, war der Hammer.

In diesem Jahr soll das Fest als „Rettichfest light“ an der Waldfesthalle stattfinden. Wie siehst du das?
Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es kann super werden, aber man ist eben an die Tradition mit dem großen Festzelt gewöhnt. Ich denke aber, wenn die Leute erst mal da sind, wird die Stimmung genauso gut wie vorher.

Welche Eigenschaften sollte dein Nachfolger oder deine Nachfolgerin als Rettichhoheit mitbringen?
Im Prinzip sind es zwei Sachen: dass man Spaß an der Sache hat und kommunikativ ist. Man sollte keine Angst haben, vor Leuten zu reden. Der Rest kommt dann von alleine, ich hatte dabei auch viel Hilfe.

Muss man sich denn als Rettichkönig mit Rettich auskennen?
Jetzt kann ich es ja sagen: Ich kannte mich davor nicht wirklich mit Rettich aus. Ich habe schon immer gerne Rettich gegessen, aber jetzt im Nachhinein weiß ich mehr darüber. Mit einem Schneidegerät kann ich einen Rettich mittlerweile auch in eine Spirale schneiden.

Zur Person

Tobias Mattern (23) wurde 2019 zum Schifferstadter Rettichkönig Tobias I. ernannt. Er ist der zweite Mann, der das Amt innehat. Hauptberuflich arbeitet er als Elektroniker.

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