Rhein-Pfalz Kreis „Rastplatz stinkt wie eine Kloake“
Dem Wettereinbruch getrotzt haben die Helfer in Großkarlbach und Laumersheim, die ihre Gemarkung säuberten. Rund 30 Freiwillige sind am Samstagmorgen ausgezogen und fündig geworden: Matratzen, Papier und Plastik und sogar eine ausgebrannte Küche lagen in der Landschaft herum. In Gerolsheim ist die Aktion kurzfristig wegen des Regens abgesagt worden. Ein Ersatztermin steht schon fest.
Vor allem entlang der A 6 werden häufig Reifen und Verpackungen entsorgt. Unerträglich findet der Gerolsheimer Ortsbürgermeister Erich Weyer (FWG) auch den Rastplatz Dirmsteiner Pfad. „Ich muss mal ans Autobahnamt schreiben“, hat sich Weyer vorgenommen. Weil am Rastplatz eine Toilette fehlt, pinkeln die Leute durch den Zaun, sagt der Ortsbürgermeister. „Es stinkt wie eine Kloake. Wer dort die Gemarkung putzt, freut sich.“ Dazu kam es am Samstag allerdings noch nicht. Da am kommenden Wochenende schon Stabausumzug und Kinderbasar in Gerolsheim geplant sind, hätte die Sammlung am Samstag dem Wetter zum Trotz durchgezogen werden sollen. Zwölf Helfer hatten sich auch um 9 Uhr eingefunden. Gemeinsam sei dann aber doch ob des Regens entschieden worden, „zum Schutz der Gesundheit wieder nach Hause zu gehen“, berichtet Weyer. Ersatztermin ist nun der kommende Freitag, 24. März, um 16.30 Uhr. Mit drei bis vier Fahrzeugen sind die Großkarlbacher beim Dreck-Weg-Tag durch ihr Gebiet gefahren. Im Vorfeld haben die Jäger bereits einige Säcke voll Unrat eingesammelt. Es wurden schon französische und deutsche Autokennzeichen entlang der A 6 gefunden, erzählt Ortsbürgermeister Ralf-Peter Riegel (SPD). Am Samstag sind von den rund 20 Helfern neben Plastik und Autoreifen „besonders viele Campariflaschen entlang der Straße vom Kreisel Richtung Weisenheim gefunden worden“, erzählt er. Zuvor sei von der Gemeinde schon eine ausgebrannte Küche beseitigt worden. Deren „Entsorger“ habe ermittelt werden können und werde nun strafrechtlich verfolgt, so der Ortsbürgermeister. Es sei unglaublich, was immer an Reifen herumliege, weiß der Kollege Thomas Diehl (SPD) aus Laumersheim aus Erfahrung. Nach Unfällen oder einem Reifenwechsel würden sie einfach über die Leitplanke geworfen. Der Container, der am Donnerstagabend für die Sammelaktion aufgestellt worden war, habe gar nicht ausgereicht für die Unmengen an Müll, den die neun Helfer am Samstag eingesammelt haben. In der Laumersheimer Gemarkung ist der Palmberg einer der „Hotspots“ für Müllablagerungen. Diehl hat vorab ausgekundschaftet, dass sogar eine komplette Kücheneinrichtung und eine Couch mit Brandfleck entsorgt wurden. So was müsse schnell entfernt werden, sonst vermehre sich der Müll explosionsartig, sagt er und meint: „Dieses Jahr läuft es nicht rund.“ Denn einige Helfer waren vorab ausgefallen, ein Feuerwehrauto musste just zum Tüv. Und dann kam am Samstag auch noch der Regen dazu, sodass die Freiwilligen nach einer Stunde schon durchnässt waren. Für sie aber kein Grund zum Aufgeben: Neben einigen Matratzen haben sie vor allem allerlei Draht eingesammelt. Woher der kommt, ist selbst Diehl ein Rätsel: „In den Weinbergen braucht man den nicht.“ |jel/hn