Rhein-Pfalz Kreis Neue Besen kehren gut
Seit Jahren gibt es Beschwerden über zu viel Schmutz in der Mannheimer Innenstadt. Seitdem städtische Mitarbeiter gegen Gebühr saubermachen, scheint sich die Situation verbessert zu haben.
Schon nach den ersten vier Wochen sei es in der Stadt „deutlich sauberer geworden“, findet die für Umwelt zuständige Bürgermeisterin Felicitas Kubala (Grüne). Dass sich der Zustand verbessert hat, bestätigt auch Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft und Sprecher der Einzelhändler in der City. „Wir sind hochzufrieden“, sagt er. Das Thema Müll und Verschmutzung sei bei Kunden und Besuchern der City seit Längerem ein Dauerbrenner gewesen. Stadt und Gemeinderat beschlossen Ende 2014 einen Strategiewechsel. Seit dem 1. April kümmert sich die kommunale Stadtreinigung um die Gehwege in der Innenstadt – gegen eine Gebühr. Die Kosten dafür müssen die Hauseigentümer tragen, die diese aber anteilig auf die Mieter umlegen können. Die Belastungen liegen nach Angaben der Stadt bei etwa einem bis drei Euro pro Monat und Mietpartei. „Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von Geschäftsinhabern sind durchweg positiv“, versichert Stefan Klockow, Betriebsleiter der Abfallwirtschaft. Für den Kampf gegen Dreck hat die Stadt technisch und personell aufgerüstet. Elf zusätzliche Kräfte hat sie eingestellt. Für den Bereich Sonderreinigung waren zuvor schon zehn neue Stellen geschaffen worden. Die Stadtreinigung zählt damit 108 Mitarbeiter. Zudem sind zwei neue Kleinstkehrmaschinen im Einsatz. Investiert hat die Stadt auch in neue Papierkörbe, die leichter zu entleeren sind. Ein Großteil der 800 Abfallbehälter in der City wurde bereits ausgetauscht, weitere 3700 Papierkörbe sollen folgen. Allein dies schlägt mit rund 400.000 Euro zu Buche. „Jetzt gilt es, diesen Erfolg zu erhalten“, verweist Bürgermeisterin Kubala auf ein eigenes Qualitätssicherungssystem, das künftig regelmäßig die Sauberkeit der City bewertet. „Wir hoffen, dass die Leute bei einer sauberen Umgebung mehr Hemmungen haben, ihren Müll einfach wegzuwerfen“, ergänzt Klockow. (büg)