Beindersheim Nachbarschaftshilfe: Ansprechpartner in der Not

Organisieren die Nachbarschaftshilfe: (v.l.) Tanja Körner, Manfred Doppler und Iris Müller.
Organisieren die Nachbarschaftshilfe: (v.l.) Tanja Körner, Manfred Doppler und Iris Müller.

Sich im Dorf vernetzten und füreinander da sein: Dafür steht die Nachbarschaftshilfe Beindersheim. Ende Juli kamen einige der 47 Mitglieder wieder zu einem Offene Treffen zusammen, das erste Mal seit Pandemiebeginn. Initiatorin Tanja Körner hofft, dass vor allem Jüngere aktiv ins Netzwerk einsteigen.

Frau Körner, wie kamen Sie dazu, sich in der Nachbarschaftshilfe zu engagieren?
Den Verein haben wir 2016 gegründet. Der damalige Bürgermeister Thomas Wey (CDU) hatte mich für das Thema Nachbarschaftshilfe begeistert. Ich war zuvor schwer erkrankt und deshalb berentet worden. Durch die Erkrankung habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, ein soziales Netz zu haben. Das hat mir unglaublich geholfen. So eine Unterstützung ist aber nicht selbstverständlich, das hat nicht jeder. Außerdem sind viele Mitglieder inzwischen zu Freunden geworden und helfen sich völlig unkompliziert gegenseitig. Gerade wenn man älter wird, geht es ruckzuck – und schon sitzt man alleine Zuhause in der Einsamkeitsfalle. Wir füllen diese Lücke, denn der Verein verbindet Menschen.

Wie füllt die Nachbarschaftshilfe diese Lücke?
Wir verstehen uns als Erste-Hilfe-Maßnahme in sozialen Notfällen. Wer stehen zum Beispiel mit Rat und Tat zur Seite, wenn Leute pflegebedürftig werden. Wir unterstützen bei der Organisation von Arztfahrten, beim Einkaufen oder Spazieren mit dem Hund, helfen dabei, eine Haushaltshilfe zu suchen oder mähen auch mal den Rasen. Pflegende Tätigkeiten übernehmen wir aber nicht. Außerdem sind unsere Dienste keine Dauerlösung. Stattdessen helfen wir den Menschen, die geeignete professionelle Hilfe zu finden. Manchmal sind wir auch einfach nur da, hören zu und zeigen aktiv Perspektiven im Leben auf.

Wie hat sich die Pandemie auf das Vereinsleben ausgewirkt?
Seit Beginn der Corona-Pandemie ist es sehr ruhig geworden – dabei hatten wir eigentlich damit gerechnet, dass der Bedarf an Hilfen während der Lockdown-Monate steigen würde. Doch hatten wir vor Corona zehn bis zwölf Anfragen im Monat, sind es jetzt zwei bis fünf. Die älteren Leute haben Angst und meiden Kontakte. Das ist auch nach anderthalb Jahren Pandemie noch so. Ich bin mit 58 Jahren eine der jüngsten Aktiven im Verein. Wir brauchen dringend Nachwuchs, da einige jüngere Mitglieder wegen Familiengründung oder Studium nicht mehr als Aktive dabei sind. In der Vergangenheit haben wir Flyer verteilt, und wir veröffentlichen unsere monatlichen Treffen im Amtsblatt. Die meisten erfahren aber durch andere von uns. Jeder ist herzlich willkommen mitzumachen.

Kontakt

Die Nachbarschaftshilfe Beindersheim lädt jeden dritten Freitag im Monat zum Offenen Treffen in der Seniorenstube im Alten Rathaus. Interessierte und Hilfesuchende können sich auch unter Telefon 06233 6939939 melden.

Bei Offenen Treffen der Nachbarschaftshilfe kommen die Beindersheimer in Kontakt.
Bei Offenen Treffen der Nachbarschaftshilfe kommen die Beindersheimer in Kontakt.
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