Schifferstadt Multiple Sklerose: Selbsthilfegruppe für Angehörige

Bei einer Erkrankung wie MS leiden sowohl die Erkrankten als auch die Angehörigen.
Bei einer Erkrankung wie MS leiden sowohl die Erkrankten als auch die Angehörigen.

Multiple Sklerose – eine Diagnose, die nicht nur für den Patienten selbst, sondern auch für die Familie wesentliche Einschnitte bedeutet. Für Angehörige soll es daher eine Anlaufstelle geben. Eine Selbsthilfegruppe, die sich künftig in Schifferstadt treffen wird. Ein erstes Treffen ist am 28. September.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Rheinland-Pfalz baut hier für den Raum Vorderpfalz eine neue Gruppe für Angehörige von an der Autoimmunerkrankung Mulitple Sklerose (MS) erkrankten Personen auf. Geleitet wird sie von Sonja Betsch, hauptamtliche Mitarbeiterin der DMSG und MS-Coach für den Bereich Vorder- und Südpfalz.

Es gibt in Schifferstadt bereits eine aktive Selbsthilfegruppe unter dem Dach der DMSG für MS-Erkrankte für den Umkreis. Warum also diese Gruppe? „Bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung, wie MS, leiden oft die Partnerinnen und Partner oder die Familie mit“, erläutert Sonja Betsch. Den Angehörigen solle eine Möglichkeit des Austauschs geboten werden: „Das offene Reden mit Gleichgesinnten in lebensbeeinträchtigenden Situationen stellt für die Betroffenen eine große Entlastung dar.“ In einer solchen Gruppe wisse jeder, worüber der andere rede.

Als MS-Coach spüre sie die Nöte der Angehörigen: „Sie leiden oft stumm, um die Patienten nicht noch mehr zu belasten. Und dabei ist das Gespräch unter Gleichgesinnten doch so wichtig. Das zeigen auch wissenschaftliche Studien.“ Reden, Zuhören und der Respekt vor jedem Schicksal seien die Säulen dieser Gruppe. Wie in jeder Selbsthilfegruppe gelte auch hier für alle Beteiligten Schweigepflicht. „Aber auch der Humor wird sicherlich nicht zu kurz kommen“, ist sich Sonja Betsch sicher.

Ihre Vorgängerin im Amt habe bereits versucht, eine solche Angehörigen-Gruppe ins Leben zu rufen, damals mit Standort in Edesheim (Landkreis Südliche Weinstraße), sagt die Schifferstadterin. Sie sei jedoch von der Corona-Pandemie „jäh ausgebremst“ worden und inzwischen in Ruhestand. Sonja Betsch hat nun einen erneuten Anlauf genommen.

Wer kann teilnehmen? „Jeder Erwachsene ab 18 Jahren, der in der Familie oder im Freundeskreis einen MS-Patienten oder eine Patientin hat, ist herzlich eingeladen, reinzuschnuppern“, sagt Betsch. Jüngere Teilnehmer seien nach Absprache auch willkommen.

Das erste Treffen zum Auftakt ist am Donnerstag, 28. September, 18 bis 19.30 Uhr, in der Adlerstube in Schifferstadt, Kirchenstraße 17. Derzeit denke sie an Treffen alle zwei oder drei Monate – „je nachdem, wie sich die Gruppe entscheidet“. Das gelte auch für den Wochentag, ob der Donnerstag beibehalten werde, werde sich zeigen.

Kontakt und Anmeldung

Anmeldung bis 21. September bei Sonja Betsch, DMSG, Telefon 06235 9208743, mobil 0160 97532381, oder per E-Mail an s.betsch@dmsg-rlp.de.

Sonja Betsch
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