Schifferstadt Memoriam-Garten: Große Nachfrage in Schifferstadt

Ortstermin auf dem Friedhof (von links): Claus Litz, Michael Wagner, der für den Friedhof zuständige Schifferstadter Beigeordnet
Ortstermin auf dem Friedhof (von links): Claus Litz, Michael Wagner, der für den Friedhof zuständige Schifferstadter Beigeordnete Hans Schwind (CDU) und Bürgermeisterin Ilona Volk.

Die Bestattungsform des Memoriam-Gartens erfreut sich steigender Beliebtheit. In Schifferstadt gibt es bereits zwei solcherart gestaltete Abschnitte auf dem Waldfriedhof, ein drittes Feld wäre sinnvoll, informierte Friedhofsgärtner Claus Litz bei einem Ortstermin.

Möglich sind in einem Memoriam-Garten Erd- und Feuerbestattungen, sowohl in Einzeln- als auch in Partnergräbern. Es gibt bei dem vorhandenen Memoriam-Garten auch ein Urnengemeinschaftsfeld, bei dem die Namen der Verstorbenen auf einer Stele genannt werden. Die Besonderheit dieses Modells ist die Regelung der Grabpflege. Wer im Memoriam-Garten eine Ruhestätte erwirbt, hat auch deren Unterhalt gesichert. Für einen Zeitraum von 30 Jahren bei Partner-Gräbern und 20 Jahren bei Einzelgräbern ist die Pflege garantiert.

Möglich wird das durch eine treuhänderische Verwaltung. Die übernimmt die Genossenschaft der Friedhofsgärtner Rheinland-Pfalz. Dadurch werde auch garantiert, dass die Pflege weiterlaufe, selbst wenn ein Friedhofsgärtner vor Ort wechsle oder der Betrieb nicht über die geplante Pflegezeit weiterbestehe, sagte Litz. Er hatte den Termin mit dem Präsidenten des Landesverbands Gartenbau Rheinland-Pfalz, Volker Schmitt, Geschäftsführer Hans Schwinn sowie Thomas Wenzel, dem Geschäftsführer der Genossenschaft der Friedhofsgärtner Rheinland-Pfalz organisiert. Dabei war der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wagner, der sich über verschiedene Bestattungsformen, insbesondere den Memoriam-Garten, informieren wollte.

Gärtner wünscht Erweiterung

Litz berichtete, dass die Nachfrage sehr groß sei und schon jetzt die Kapazität des zweiten Schifferstadter Memoriam-Feldes auf dem Waldfriedhof zur Neige gehe. Deshalb sei ein drittes Feld wünschenswert. Auch dort soll es, wie bei den vorhandenen Memoriam-Gärten, eine Art kleine Parkanlage geben. Die Wege werden nicht gerade, sondern geschwungen verlaufen, es soll ein Zentrum mit einem besonderen Baum geben. Nach der Idee des Friedhofsgärtners soll sich diese Anlage an die schon vorhandenen Baumbestattungen anschließen. Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) merkte an, dass zunächst die entsprechenden Pläne im Friedhofsausschuss beraten werden, die Entscheidung werde dann beim Stadtrat liegen.

Geschäftsführer Thomas Wenzel erklärte, dass die Kosten dieser Planungen von der Genossenschaft übernommen werden. Die Ausgestaltung entspreche dann den Gegebenheiten vor Ort und der jeweiligen Friedhofssatzung. Die Genossenschaft verwalte schon jetzt in ganz Rheinland-Pfalz Pflegeverträge mit einem Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro. In Schifferstadt liege das Volumen der schon bestehenden 300 Verträge bei 3,5 Millionen Euro. Außerdem übernehme die Genossenschaft die Kontrolle vor Ort, ob die Grabpflege auch entsprechend der abgeschlossenen Verträge umgesetzt werde. „Das ist wichtig, weil sehr oft die Hinterbliebenen nicht im Ort oder in der Nähe wohnen“, sagte Wenzel.

Beim Memoriam-Garten werden die Gestaltungskosten auf die Nutzer so aufgeteilt, dass keine zusätzlichen öffentlichen Mittel nötig werden. Die Stadt bleibe aber Grundeigentümer und sorge für die Infrastruktur, wie etwa die Wasserversorgung, Müllentsorgung und Verkehrssicherheit der Wege, erklärte Claus Litz. Vorteile für die Nutzer des Memoriam-Modells seien günstige Preise der Gräber und der langfristigen Pflege, die auf jeden Fall gesichert werde durch die treuhänderische Verwaltung durch die Genossenschaft.

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