Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:
Namen, Namen, Namen und noch mal eine Namensliste: Eine Menge von Ausschüssen, Beiräten, Kuratorien und ähnliches ist nach so einer Kommunalwahl immer wieder neu zu besetzen. Und der Kreistag ist noch immer nicht fertig damit. Denn weil in der Sitzung des Gremiums am Montag offenbar nicht damit gerechnet wurde, dass es in dem einen oder anderen Fall mehrere Kandidaten geben könnte, gab es keine Vorbereitungen für eine schriftliche Abstimmung. Dabei waren Kandidatenvorschläge zum Teil vorher eingereicht worden. Sei’s drum – nun muss bei der nächsten Sitzung des Kreistags im Dezember die Wahlkabine aufgebaut werden. Dann kann auch ein Antrag der FDP zum Thema Kreiswohnungsverband behandelt werden – der wurde laut Landrat Clemens Körner diesmal bei der Zusammenstellung der Tagesordnung vergessen. (umi) Kurzzeitig die Fraktion gewechselt hat Sozialdemokratin Friederike Ebli bei der Kreistagssitzung am Montag - zumindest räumlich und nicht ganz freiwillig. Denn als sie nur einige Minuten nach Beginn der Sitzung im Ratssaal eintraf, war in den Reihen der SPD kein Stuhl mehr frei. Die Landtagsabgeordnete fackelte nicht lange und setzte sich dorthin, wo noch ein Platz frei war – zu den Grünen. Unter modischen Gesichtspunkten passte das, trug sie doch wie Ilona Volk (Grüne) einen roten Blazer. Aber da war ja noch ein Kavalier: Eblis Fraktionskollege Hubert Boßle aus Schifferstadt räumte seinen Platz in der ersten Reihe für Ebli und holte für sich einen weiteren Stuhl. Die Leichtigkeit, mit der er diesen hochstemmte und über die Köpfe der anderen hinwegtransportierte, brachte ihm ein augenzwinkerndes Lob von Landrat Körner ein: „Hubert Boßle, der Kran von Schifferstadt“. (umi) Hin zur papierlosen Verwaltung – die Kreisverwaltung ist da offenbar fortschrittlich. Ein Neuhofener Bürger hatte das Bedürfnis, den im Moment noch aktuellen Haushaltsplan zu erhalten. Darauf habe er aus der Verwaltung den Bescheid bekommen, dass dies 50 Euro koste, klagte er bei der Einwohnerfragestunde zu Beginn der jüngsten Kreistagssitzung. Landrat Körner klärte auf: Den gibt es wohl nicht mehr auf Papier, „den hat jeder im Computer, damit wird ja geschafft“. Wahrscheinlich müsste das Zahlenwerk deshalb noch mal extra gedruckt werden, und das kostet dann. Für den Bürger gibt es dennoch eine Lösung: „Kommen Sie zu mir, ich leihe Ihnen mein Exemplar“, versprach Waldsees Verbandsbürgermeister Otto Reiland (CDU). Bevor es zum Altpapier kommt, denn bald schon stehen wieder Haushaltsberatungen an. Dann gibt es den neuen Plan wieder frisch gedruckt. (umi) Jahrelang diskutieren die Mitglieder des Rödersheim-Gronauer Ortsgemeinderats nun schon über das geplante Gewerbegebiet „Östlich der Assenheimer Straße“. Die Argumente der Befürworter und Gegner sind gefühlt Hunderte Male ausgetauscht worden. Das kann ermüdend, sogar langweilig wirken. Haben sich vielleicht die Freien Wähler gedacht und die Beteiligten nach Jahren des unerbittlichen Widerstands mit etwas überrascht, womit keiner gerechnet hatte: Kompromissbereitschaft. Im Nu war Anfang des Monats Leben in der Bude. Wo sie gerade dabei waren, für frischen Wind zu sorgen, haben sie auch gleich ganz aufgehört, über das Gewerbegebiet zu diskutieren. Streiten lässt sich nämlich mindestens ebenso gut über das, was wer auch immer wann, wie und wo auch immer darüber gesagt hat – oder auch nicht. Aller guten Dinge sind drei, das ist bei der FWG-Fraktion nicht anders. Also gab es in der jüngsten Ratssitzung eine letzte Überraschung: Sie sind nun doch wieder strikt gegen das Gewerbegebiet. Im Osten also nichts Neues. (mamü) Wenn man zum Bürgermeister wiedergewählt wurde und dann auch noch recht gut abgeschnitten hat, dann darf man schon mal gratuliert bekommen. So hatte Peter Christ nach seinem Wahlsieg alle Hände voll zu tun, bevor er dieselbigen seiner Gratulanten geschüttelt hatte. Die Verbandsbürgermeister Otto Reiland (Waldsee) und Stefan Veth (Dannstadt-Schauernheim) waren ebenso da wie der CDU-Kreisvorsitzende Helmut Pfaff. Und dann klingelte noch das Mobiltelefon. CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner ließ es sich nicht nehmen, Christ alles Gute zu wünschen. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Nur Julia Klöckner konnte offenbar einfach nicht genug bekommen. 72 Minuten, nachdem sie Christ am Telefon gratuliert hatte, lief in der Redaktion eine E-Mail ein, dass sie Peter Christ zur Wahl ... na, Sie wissen schon. (tc)