Rhein-Pfalz Kreis Länger in der Schule bleiben

Das Betreuungsangebot der Grundschule Großniedesheim wird nach den Sommerferien ausgebaut. Nach dem Unterricht können Kinder dort künftig bis 16 Uhr betreut werden. Bürgermeister Michael Walther (SPD) freut sich über das um zwei Stunden erweiterte Angebot.

Von 12 bis 13 Uhr können sich die Erst- und Zweitklässler zunächst frei beschäftigen, um nach dem Unterricht „runterzukommen“, wie Michael Walther erläutert. Ab 13 Uhr gibt es dann ein gemeinsames Mittagessen mit den Dritt- und Viertklässlern. Nach der Hausaufgabenbetreuung, die von 14 bis 15 Uhr geht, ist freies Spielen oder Projektarbeit angesagt. „Die Kinder sollen in dieser Zeit sinnvoll beschäftigt werden“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Auch Eltern und Vereinsmitglieder könnten sich einbringen. Das genaue Programm werde noch ausgearbeitet.

Die Kosten für die Betreuung bis 16 Uhr betragen 90 Euro im Monat. Hinzu kommen Verpflegungskosten, deren Höhe derzeit noch nicht feststeht. Bei kürzeren Betreuungszeiten verringert sich der Betrag entsprechend. So soll die Betreuung bis 13 Uhr 22,50 Euro, bis 14 Uhr 45 Euro und bis 15 Uhr 67,50 Euro im Monat kosten. Bei der Kalkulation des monatlichen Betrags sei man von 15 bis 20 Kindern ausgegangen, erklärt Walther. „Sollte es ein Renner werden, sollten also über 20 Kinder das Angebot in Anspruch nehmen, wird sich der Betrag natürlich verringern.“ Da es laut Walther viele Eltern gibt, die ihre Kinder gerne länger betreuen lassen würden, aber „mit dem letzten Pfennig rechnen müssen“, würden diese vom Großniedesheimer Förderverein für Kinder- und Jugendarbeit unterstützt.

Bislang schicken viele Eltern, die eine Ganztagsbetreuung wollen, ihre Kinder in die Ganztagsschule nach Beindersheim. Die Folge: zu viele Schüler, zu wenig Platz (wir berichteten). „Die Schule in Beindersheim platzt derzeit aus allen Nähten“, weiß Walther. Er ist sich sicher, dass durch das neue Angebot wieder mehr Kinder an der Großniedesheimer Schule angemeldet werden. Dadurch könne der Schulstandort erhalten werden, und die Gemeinde bleibe attraktiv für junge Familien. Darüber hinaus müsse sich die Verbandsgemeinde Heßheim als Schulträger mit Blick auf das Raumproblem in Beindersheim nicht „um seltsame Konstrukte wie etwa Container-Lösungen“ bemühen. Walther: „Es gibt also nur Gewinner.“

Wie berichtet, sollen auch die Betreuungszeiten in der Pestalozzi-Grundschule Bobenheim-Roxheim ausgeweitet werden. Schüler sollen dort im kommenden Schuljahr ebenfalls bis 16 Uhr betreut werden können. Die Voraussetzung: Mindestens 18 Kinder müssen angemeldet werden. Sind es 18 Schüler, müssen Eltern 70 Euro im Monat zahlen – ohne Mittagessen. Schulleiter Heribert Ecker kann zurzeit noch nicht sagen, wie viele an dem Angebot interessiert sind. Die Eltern seien schriftlich informiert worden. Ende nächster Woche wisse er mehr, so Ecker, „dann läuft die Rückmeldefrist ab“.

Bereits vor einem Jahr hatte der Gemeinderat die Erweiterung der Betreuungszeiten an der Pestalozzi-Grundschule genehmigt. Damals war die Mindestanmeldezahl jedoch nicht erreicht worden, obwohl viele Eltern zuvor starkes Interesse bekundet hatten. (bvo/kjp)

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