Frankenthaler Umland Kopfzerbrechen in den Gemeinden wegen Weihnachtsmärkten

Wegen Corona fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr vielerorts aus.
Wegen Corona fällt der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr vielerorts aus.

Über Winter werden die Infektionen mit dem Coronavirus wohl weiter zunehmen. Werden deshalb alle Weihnachtsmärkte in den Dörfern der Region Frankenthal abgesagt? Eine Umfrage ergibt: Fünf von elf Gemeinden wollen einen Weihnachtsmarkt veranstalten, drei lieber nicht, und in drei Orten ist man noch unschlüssig.

Ein klares Nein in Sachen Weihnachtsmarkt und Martinsumzug gibt es in der Ortsgemeinde Lambsheim. Es gebe keine geeigneten Räume oder Flächen, um den Zugang zu kontrollieren, Kontaktdaten zu erfassen und Abstandsregeln einhalten zu können, hat Ortsbürgermeister Herbert Knoll (CDU) im Sozialausschuss gesagt.

Aus dem Gremium wurde der Standort Karl-Wendel-Schule vorgeschlagen. Dazu entgegnete Ortsbeigeordneter Ralf Lenke (SPD), dass die Vereine zögerten. Zum einen wollten sie ältere Helfer nicht gefährden, zum anderen scheine ihnen wegen der Beschränkung der Besucherzahlen die Teilnahme nicht lukrativ zu sein. Weihnachtsmärkte finden wegen der Auflagen aus der Corona-Bekämpfungsverordnung ebenfalls nicht statt in Heuchelheim und Kleinniedesheim.

In Dirmstein tendiere man zur Absage, teilt Erster Beigeordneter Hans Scherer (CDU) mit. Vom zuständigen Arbeitskreis sei beschlossen worden, dass Schloss und Schlossplatz weihnachtlich geschmückt und beleuchtet werden. Ende Oktober soll unter den dann gültigen Beschränkungen endgültig entschieden werden. „Es bleibt dann aber die Frage, ob das zeitlich noch umsetzbar ist“, ergänzt Scherer.

Bobenheim-Roxheim ringt noch mit sich

Die endgültige Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsmarkt steht auch in Beindersheim noch aus. Allerdings sieht Ortsbürgermeister Ken Stutzmann (SPD) eher den Trend zum Nein. Ob und in welcher Form es in Bobenheim-Roxheim einen Weihnachtsmarkt geben könnte, ist laut dem Ersten Beigeordneten Frank Peter (CDU) noch offen. „Wir wollen ein anderes Konzept entwickeln“, sagte er jüngst im Gemeinderat. Denkbar sei, auf eine Fläche zu wechseln, die großzügiger bemessen sei als der Kurpfalzplatz.

Für einen Weihnachtsmarkt haben sich fünf Gemeinden ausgesprochen. Sie sehen eine Möglichkeit, Vorgaben wie Zugangsbeschränkung, Kontaktdatenerfassung und Abstandsgebot zu erfüllen. Hygienekonzepte müssen noch ausgearbeitet und geprüft werden. Üblich ist in Großkarlbach das Weihnachtsdorf in der Kändelgasse unter Einbeziehung der Alten Dorfmühle. Ortsbürgermeister Paul Schläfer (FWG) hält angesichts der Pandemie eine Veranstaltung auf dem Bürgerhausgelände für machbar. „Ein paar Standbetreiber wollen wegen des Ansteckungsrisikos lieber verzichten“, sagt Schläfer.

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In Laumersheim werde über den Weihnachtsmarkt erst noch entschieden, sagt Ortsbürgermeister Arno Wieber (CDU). Es gebe die Tendenz, ihn statt wie bisher im beengten Schulhof auf einem größeren Gelände stattfinden zu lassen, „möglichst ohne einen Zaun aufstellen zu müssen“.

Freizeitanlage statt Bürgerhaus

In Heßheim soll ein Adventsmarkt in der Freizeitanlage und auf dem Minigolfplatz am Bürgerhaus stattfinden. Diesem Vorschlag von Ortsbürgermeister Holger Korn (SPD) hat der Kulturausschuss zugestimmt. Das Areal sei abgeschlossen, nur vorne zum Bürgerhaus hin müsse eine Absperrung aufgebaut werden, erläuterte Korn. Er schätzt die Besucherhöchstgrenze auf 300 bis 350 Personen.

Die Anregung, den Heßheimer Markt bei einem etwaigen Besucheransturm über mehrere Tage oder an zwei, drei Wochenenden laufen zu lassen, wurde als unpraktikabel fallen gelassen. Den Umzug hält Korn für „gar nicht so schlecht“. Auf dem Gelände der Freizeitanlage herrsche „ein ganz anderes Flair als auf dem Parkplatz“.

Weihnachtsdorf ohne Sitzplätze

Der Großniedesheimer Ortsbürgermeister Michael Walther (SPD) macht die Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsmarkt von der Sitzung des Ortskartells abhängig. Allerdings möchte er die Veranstaltung gern „retten“. Auch er hat eine Art Weihnachtsdorf mit viel Abstand im Sinn – mit kleinerem kulinarischen Angebot und ohne Sitzplätze.

Einen Weihnachtsmarkt „in vollem Umfang“ soll es rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Gerolsheim geben. Den Zugang könne man mit einem Bauzaun regeln. Datenerfassung, Maskenkontrolle und Abstandsgebot könnten dort gewährleistet werden. Ein Hygienekonzept sei erstellt und werde geprüft. Es soll sogar am Samstagabend „wie jedes Jahr ein kleines Weihnachtskonzert geben“, sagt Marco Arenth von der Interessengemeinschaft Gerolsheim und ergänzt: „Die Weihnachtsbäume sind auch schon bestellt.“

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