Rhein-Pfalz Kreis Jogis Jungs schlagen Algerien

SCHIFFERSTADT. Die „Wüstenfüchse“ haben keine Chance: Jogis Jungs machen heute mit Algerien kurzen Prozess, ziehen ungefährdet ins Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft ein. Das hat das RHEINPFALZ-WM-Orakel, Zwergesel Frieda aus dem Schifferstadter Vogelpark, vorhergesagt.

Es war der 16. Juni 1982. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft traf im ersten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft in Gijón (Spanien) auf Algerien. Manfred Kaltz, Hans-Peter Briegel, Karl-Heinz Rummenigge und Horst Hrubesch machten damals Bekanntschaft mit einem gewissen Rabah Madjer und einem gewissen Lakhdar Belloumi. Rabah Madjer brachte die „Wüstenfüchse“ im Stadion El Molinón in der 54. Minute in Führung. Rummenigge glich knapp eine Viertelstunde später aus. Doch Belloumi gelang nur eine Minute darauf der Siegtreffer für den krassen Außenseiter. Algerien gewann 2:1, Deutschland, trainiert von „Häuptling Silberlocke“ Jupp Derwall wurde am Ende Vizeweltmeister. Die Geschichte soll sich natürlich nicht wiederholen. Obwohl die Vorzeichen nicht sehr gut aussehen. Denn: Algerien ist nur eins von sieben Ländern, gegen die eine Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds noch nie gewinnen konnte. Neben dem 1:2 von Gijón steht noch eine 0:2-Niederlage in Algier aus dem Jahr 1964 in der Statistik. Doch heute, 22 Uhr, in Porto Alegre wollen und müssen Jogis Jungs die Statistik aufhübschen. Eine weitere Niederlage wäre auch fatal. Denn ein weiteres siegloses Spiel gegen die Nordafrikaner würde bedeuten, dass Schweinsteiger, Lahm, Klose und Co. die Heimreise antreten müssen. Denn ein Unentschieden wird es nicht geben. K.o.-Runde heißt das Stichwort. Heißt: Einen Sieger wird es in jedem Fall geben – entweder nach Verlängerung oder Elfmeterschießen. Keinen Zweifel am Erfolg der deutschen Nationalmannschaft hat jedenfalls Zwergesel Frieda aus dem Schifferstadter Vogelpark. Der Vierbeiner steuert wieder zielsicher den „deutschen“ Eimer mit der bewährten Mischung aus Karotten, Äpfeln und Birnen an. Den Eimer, vor dem die algerische Flagge platziert ist, würdigt sie keines Blickes. Von Nervosität keine Spur, obwohl diesmal auch ein paar neugierige Augenpaare von außerhalb des Zauns die Szene begutachten. Ja, Frieda hat sich inzwischen einen guten Namen orakelt. Die Esel-Dame würde übrigens auch mit einem echten Wüstenfuchs fertig werden. Daran hat Peter Tiesler, Vorsitzender des Schifferstadter Vogelschutz- und Zuchtvereins, keinen Zweifel. Denn der Fennek, wie der Wüstenfuchs auch genannt wird, mag zwar vielleicht gleichlange Ohren wie unser Esel haben, wiegt in der Regel aber nicht mehr als ein, zwei Kilogramm. Zudem ist er ein gutes Stück kleiner als Frieda. Auch Peter Tiesler und Kay Gerstner, der Frieda und ihren Gefährten Anton zusammen mit Ulla Eckrich betreut, sind sich einig: „Deutschland gewinnt 2:1. Keine Verlängerung“, sagen sie unisono. „Und wenn wir Weltmeister werden, kommt Frieda mal mit ins Clubhaus“, sagt Gerstner und lacht. Rabah Madjer übrigens hatte fünf Jahre später noch eine Begegnung mit dem deutschen Fußball. Am 27. Mai 1987 erzielte er im Wiener Praterstadion im Finale des Europapokals der Landesmeister das 1:1 für den FC Porto gegen den FC Bayern München – mit der Hacke. Porto gewann 2:1 – Sie ahnen, wer das Siegtor der Portugiesen vorbereitete. Da ist es schon mal gut für Jogis Jungs, dass Madjer seit gut 20 Jahren nicht mehr im Aufgebot der Algerier steht.

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