Rhein-Pfalz Kreis Hug: Brauchen Input aus den eigenen Reihen
Die Freien Wähler in der der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim haben am Freitag in Lambsheim ihre Führung für die bis 2019 dauernde Wahlperiode bestimmt. Zum neuen Vorsitzenden wurde in Abwesenheit der Beindersheimer Walter Lohse gewählt.
Seit September 2013 war der FWG-Gemeindeverband ohne Vorsitzenden, nachdem Engelbert Pauls von seinem Amt zurückgetreten war. „Wir hatten uns daraufhin entschlossen, die Arbeit im Vorstand alleine zu stemmen, zumal nach den Kommunalwahlen ohnehin Neuwahlen anstanden“, sagte der scheidende stellvertretende Vorsitzende Frank Klingel (Heuchelheim). Enttäuscht war Klingel, dass aus der ehemaligen VG Heßheim nur 19 FWGler gekommen waren, drei kamen aus Lambsheim. Es sei schade, sagte der Fraktionsvorsitzende im VG-Rat, Klaus Hug aus Großniedesheim, dass die Lambsheimer FWG nicht an den Wahlen zum Orts- und Verbandsgemeinderat teilgenommen hat. Dadurch hätten die Freien Wähler auf VG-Ebene einige Prozentpunkte verschenkt. Die Gründe der Lambsheimer lagen wie berichtet am Kandidatenmangel und in der Annahme, dass die erhöhte Anzahl von Sitzungen nicht zu meistern sei. Diese Bedenken zerstreute Klaus Hug: Es seien künftig weniger Ortsgemeinderatssitzungen notwendig, sodass die Zahl der Sitzungen konstant bleibe. Zudem werde die Zahl der FWG-internen Sitzungen reduziert. „Unser Ziel ist es, die FWG Lambsheim wieder flott zu kriegen, damit sich der eine oder andere 2019 wieder zur Wahl stellt“, sagte Hug. „Wir brauchen Input aus Lambsheim aus den eigenen Reihen, und den kriegen wir auch.“ In seinem Bericht über die Arbeit der FWG im Verbandsgemeinderat betonte Hug, dass man mit sechs Ratssitzen sehr zufrieden sei. Ewald Merkel (Kleinniedesheim) äußerte sich enttäuscht, dass die „erfolgreiche Koalition von CDU und FWG nicht fortgesetzt“ werde, obwohl man mit einer stabilen Mehrheit von 18 Sitzen (zwölf CDU, sechs FWG) gegenüber 14 Sitzen von SPD (elf) und Grünen (drei) hätte weitermachen können. „Die CDU ist uns da noch eine Antwort schuldig“, so Merkel. Aus der bisherigen Arbeit des VG-Rats hob Klaus Hug den Verpflegungszuschusses für Schulkinder und die Erhöhung der Vereinszuschüsse auf bis zu 6000 Euro hervor. Demnächst ständen der Jahresabschluss 2013 und der Haushaltsplan 2015 an. Mit Blick auf die Wahl eines VG-Seniorenbeirats forderte er die Anwesenden auf, „ein bisschen Werbung zu machen, damit wir aus jedem Ort Bewerber aufstellen können“. Im Dezember, so hofft er, werde der Auftrag für die Internetseite der VG Lambsheim-Heßheim erteilt. Die FWG wolle beantragen, dass dann Bürger auf die Unterlagen für Ratssitzungen zugreifen können. Die FWG Lambsheim kritisierte, dass sie für die Teilnahme am örtlichen Weihnachtsmarkt seit der Fusion zusätzlich zu den Kosten für Standgebühr, Strom und Wasser nun auch noch eine Ausschankgebühr bezahlen und eine Genehmigung beantragen müsse. Ewald Merkel erläuterte, dass die Verwaltung die Genehmigung und Gebühr fürs Ausschenken verlangen müsse, dass eine Ortsgemeinde jedoch bei Vereinen auf Standgebühr sowie Strom- und Wasserbeitrag verzichten dürfe. Diskutiert wurde unter anderem über die Frage, ob mit der Fusion tatsächlich Verwaltungskosten eingespart werden und ob man das überprüfen könne. Dass der Verbandsbürgermeister zwei Tage wöchentlich in Heßheim und drei in Lambsheim arbeitet, stieß wegen möglicher Mehrkosten auf Unverständnis. Dass er bei Geburtstagen und Ehejubiläen Gratulationsbesuche macht, sahen die Lambsheimer FWGler kritisch. Die Arbeitszeit werde anderweitig dringender gebraucht. (cei)