Rhein-Pfalz-Kreis Hackerangriff aus „dem russischen Raum“: Kreisverwaltung nicht erreichbar

Die Kreisverwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises ist wegen eines Hackerangriffs zurzeit nicht erreichbar. Laut Kreissprecherin Kornelia Barnewald sind Telefone und Computer im Ludwigshafener Kreishaus lahmgelegt. Die Außenstellen in Heßheim und Dudenhofen sind nicht betroffen. Dort sollen in den kommenden Tagen die Öffnungszeiten und Personalkapazitäten ausgeweitet werden. Nähere Informationen will die Verwaltung auf ihrer Webseite bekanntgeben. Wie lange der Ausfall dauern wird, ist laut der Sprecherin noch nicht bekannt.
Landeskriminalamt ermittelt
Nach Angaben von Thorsten Mischler, Sprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen, wurde eine Ermittlungsgruppe mit Beamten der Kriminalpolizei und Experten für Cyberkriminalität vom Landeskriminalamt eingerichtet. Das genaue Ausmaß und der Schaden seien noch nicht bekannt, sagte Mischler. Der Angriff sei bereits Ende vergangener Woche von IT-Mitarbeitern der Kreisverwaltung bemerkt worden. Die Behörde hat Anzeige erstattet.
„Das sind keine Laien“
Laut Landrat Clemens Körner (CDU) liegt der Kreisverwaltung ein mutmaßliches Bekennerschreiben einer Gruppe aus dem „russischem Raum“ vor, die bekannt dafür ist, Bereiche aus dem Gesundheitswesen anzugreifen. „Das sind keine Laien“, sagte Körner. Ihm zufolge ist ein Server verschlüsselt. Demnach handele es sich um eine Erpressung. Eine Lösegeld-Forderung gebe es bis dato nicht, sagte Körner am Montagnachmittag im RHEINPFALZ-Gespräch. Wer wirklich hinter dem Angriff steckt, ist Teil der polizeilichen Ermittlungen. Das Ganze habe strafrechtliche Relevanz. „Es ist noch nicht absehbar, wann wir wieder arbeiten können. Ich bin normal guter Dinge, aber wir müssen uns erst einmal auf einen Notbetrieb einstellen“, sagte der Landrat.
Mehr zum Hackerangriff auf die Kreisverwaltung lesen Sie hier.