Rhein-Pfalz Kreis Grundwortschatz liegt ihr am Herzen

«DIRMSTEIN.» Sandra Ohler ist seit Anfang August Leiterin der Dirmsteiner Grundschule. Zuletzt war die 50-jährige gebürtige Niedersächsin Konrektorin in Grünstadt. In Dirmstein möchte sie auf ihren Erfahrungen mit dem Ganztagsbetrieb aufbauen.

In unmittelbarer Nähe zur Nordsee hat Sandra Ohler ihre Kindheit und Jugend in Burhave verbracht. Seit 30 Jahren lebt sie nun aber schon in der Pfalz, ist mit einem „waschechten Pfälzer“ verheiratet und Mutter einer erwachsenen Tochter. In Mannheim hat sie für das Gymnasiallehramt mit den Hauptfächern Germanistik und Geografie studiert. Als ihre Tochter dann geboren wurde, habe sie jedoch gemerkt, wie viel Spaß ihr gerade die Arbeit mit jüngeren Kindern mache, erzählt Ohler im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Kurzerhand entschied sie sich deshalb noch für ein weiteres Studium der Grundschulpädagogik in Landau. In Dirmstein wird Sandra Ohler zehn Stunden in der Woche die Fächer Ethik, Sport und Kunst in den Klassenstufen drei und vier unterrichten. Erfahrung für ihre neue Aufgabe als Schulleiterin konnte die 50-Jährige in den vergangenen vier Jahren als Konrektorin der Dekan-Ernst-Grundschule in Grünstadt sammeln. Zuvor war Ohler an Schulen in Sippersfeld, Eich, Alsheim, Gimbsheim und Obrigheim tätig. Von 2009 bis 2015 war sie zudem Koreferentin der landesweiten Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen (AQS). Nach vier Jahren als Konrektorin habe sie nun eine neue berufliche Herausforderung gesucht, sagt Ohler. Dass die Grundschule Dirmstein eine Ganztagsschule ist, sei für sie dabei durchaus ein ausschlaggebender Aspekt gewesen. Natürlich habe auch die Nähe zu ihrem Wohnort Eisenberg-Steinborn eine Rolle gespielt. Besonders ihre Erfahrungen aus dem Ganztagsschulbetrieb in Grünstadt möchte Ohler an ihrer neuen Wirkungsstätte gerne einbringen. Mit knapp über 100 angemeldeten Schülern sei der Bedarf für das Ganztagsangebot an der Grundschule Dirmstein eindeutig gegeben. Es werde auch sehr gut angenommen, erklärt die neue Schulleiterin. Ihr persönliches Credo für die Zukunft ist deshalb: „Bewährtes behalten und sich ein Bild davon machen, an welchen Schräubchen in Zukunft eventuell noch gedreht werden kann, um Dinge zu verbessern.“ Für den Unterricht liegt Ohler ganz besonders der „verpflichtende Grundwortschatz“ am Herzen. Derzeit bemühe sich das rheinland-pfälzische Bildungsministerium darum, durch mehr Lernprogramme sowie die Einführung eines verbindlichen Grundwortschatzes das Leistungsniveau von Grundschülern in den Kernfächern Mathematik und Deutsch dauerhaft anzuheben. Für Ohler ein Gedanke, der in die richtige Richtung geht. Nicht zuletzt mithilfe von Smartboards und Tablets möchte sie deshalb die Kinder für das Lesen und Schreiben von Anfang an begeistern. Insgesamt erhofft sich Ohler, dass die Grundschule Dirmstein innerhalb der Gemeinde als echte „Dorfschule“ wahrgenommen wird. Das sei allerdings in keiner Weise abwertend gemeint, betont die neue Schulleiterin. Vielmehr spiegele sich in dieser Beschreibung ihr Wunsch und ihre Hoffnung, dass die Dirmsteiner mit Wohlwollen und Interesse auf die Grundschule schauen können, und so etwa auch Schulfeste mit der ganzen Dorfgemeinschaft gefeiert werden. Sandra Ohler, die privat gerne schwimmt und joggen geht, gerne Krimis liest und seit dem 16. Lebensjahr auch Cello spielt, ist nun aber erst mal auf den ganz normalen Schulalltag gespannt. „Ich freue mich sehr darauf, all die Kinder, Eltern und Lehrkräfte kennenzulernen und natürlich auch auf die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde und den Vereinen“, sagt sie.