Kommentar Gesellschaft in der Krise

Der Streit um die Bewirtschaftung des Auwalds zwischen Speyer und Otterstadt zeigt, wie das Vertrauen in den Staat verloren gegangen ist.

Im Otterstadter Gemeindewald, für den Förster Georg Spang zuständig ist, schwelt seit Jahren ein Streit. Es geht um die Waldbewirtschaftung in Schutzgebieten in Zeiten des Klimawandels, in dem immer mehr Bäume durch Pilzbefall und Trockenstress sterben. Der Speyerer Grünen-Politiker und Diplom-Forstwirt Volker Ziesling ist der Meinung, dass der Wald der Natur überlassen werden muss und droht Förster Spang damit, ihn anzuzeigen, wenn er abgestorbene Bäume fällt. Spang dagegen argumentiert, die Waldbewirtschaftung unter mehreren Gesichtspunkten sehen zu müssen und mit der Wiederaufforstung einen Plan für die Zukunft zu haben. Übergeordnete Behörden haben das Vorgehen abgesegnet. Es ist daher infrage zu stellen, ob Zieslings Anzeige etwas bringt. Der Speyerer eckt an, war bis vor seinem Ruhestand auch für die Landesforstverwaltung tätig. Das Verhältnis gilt als angespannt. Zieslings Vorgehen und das seiner Anhänger der Bürgerinitiative „Waldwende jetzt!“ zeigt, wie wenig Vertrauen sie in den Staat und ihre Mitmenschen haben. In Krisenzeiten wie diesen ist das Gift für die Gesellschaft.

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