Otterstadt Generationen überwältigen mit Musik

Üben im Musikerheim an der Kollerstraße: Heike Schneider und die Musiker des Generationenorchesters.
Üben im Musikerheim an der Kollerstraße: Heike Schneider und die Musiker des Generationenorchesters.

Dirigentin Heike Schneider probt zurzeit mit den Musikern des Otterstadter Musikvereins für das große Jahreskonzert Ende März. Dann stehen das Elementar- und das Generationenorchester auf der Bühne und geben ein bereitgefächertes musikalisches Spektrum zum Besten.

Heike Schneider kommt aus einer Musikerfamilie. Ihr Vater Karl-Heinz Schneider gründete vor 65 Jahren mit Mitstreitern den Fanfarenzug Otterstadt. Dieser wurde in den 1970er-Jahren zum „Musikverein Blaue Husaren“ und erhielt 1984 seinen heutigen Namen „Musikverein Otterstadt“. „Ich bin da mit reingerutscht“, erinnert sich Heike Schneider an ihre Anfänge als Musikerin. Mit acht Jahren begann sie Querflöte zu spielen, zehn Jahre später leitete sie ihr erstes Orchester. Anschließend studierte sie Musik, heute arbeitet sie als selbstständige Musiklehrerin und spielt noch Klavier. Ihre Liebe gilt dem Otterstadter Musikverein, in dem sie das Elementarorchester und das vor 15 Jahren gegründete Generationenorchester leitet.

Im Elementarorchester spielen Kinder bis zwölf Jahren Instrumente, es gibt eine Kooperation mit der Bläserklasse der örtlichen Grundschule. Im Generationenorchester sind ältere und hauptsächlich junge Musiker vereint. „Ich arbeite gerne mit jungen Leuten zusammen“, sagt Heike Schneider. Das Durchschnittsalter der 72 aktiven Musiker liegt bei 30 Jahren. Schneider gefällt es, Menschen zu motivieren. „Dazu gehört auch Strenge“, merkt die 54-Jährige an. Gleichzeitig ist sie begeistert, wenn das Ergebnis stimmt.

Junge Musiker kommen immer wieder zurück

Das, was die Musikerinnen und Musiker bei den Proben im Vereinsheim an der Kollerstraße zum Besten geben, kann sich hören lassen. Vor dem Jahreskonzert am 25. März wird verstärkt geübt, auch ein Probewochenende stand auf dem Programm. „Man merkt, dass ein Ruck durch das Orchester geht“, sagt Heike Schneider. Für den großen Auftritt im Remigiushaus gibt es kein Motto. „Wir spielen, was uns gefällt. Jeder durfte Wünsche äußern“, berichtet die Dirigentin und zählt Klassiker aus der Filmmusik, Konzertmusik und Originalkompositionen auf, die präsentiert werden sollen.

Was der Otterstadterin besonders gefällt, ist, dass viele Studenten immer wieder den Weg zurück ins Generationenorchester finden. „Diese Verbundenheit und die gute Gemeinschaft freuen mich unheimlich“, sagt Schneider fröhlich. Sie berichtet von jungen Musikern, die wegen des Studiums in Freiburg und Karlsruhe wohnen, daher wochenlang nicht zu den Proben erscheinen können, aber eines Tages wieder auftauchen, Zeit haben und erneut mit musizieren.

Wenn die Dirigentin am Konzertabend auf der Bühne im Remigiushaus steht und die Musiker vor ihr sitzen, kann sie das Publikum, das sie in ihrem Rücken hat, komplett ausblenden. „Ich konzentriere mich auf das Orchester, drehe mich am Ende um und erwarte eine Reaktion, die hoffentlich gut ist“, sagt die 54-Jährige und lacht. Sie geht in ihrer Rolle als Orchesterleiterin auf und spürt Dankbarkeit, wenn sie und die Musiker sich gegenseitig helfen. „Es kommt viel zurück. Da merke ich, das macht Sinn“, sagt Heike Schneider über ihr Engagement und ihre Leidenschaft.

Termin & Kartenverkauf

Jahreskonzert des Musikvereins Otterstadt mit dem Generationenorchester und dem Elementarorchester am Samstag, 25. März, 19 Uhr, im Remigiushaus. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Karten gibt’s für 10 Euro (Erwachsene) beziehungsweise 6 Euro (Kinder bis zwölf Jahre) bei der örtlichen Volksbank montags und donnerstags sowie bei allen aktiven Musikern.

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