Bobenheim-Roxheim Fluglärm: Naturschützer warnt vor Verlegung der Platzrunde

Große Vögel wie diese Kraniche können einen Piloten dazu bringen, vom vorgegebenen Weg zum Landeplatz abzuweichen.
Große Vögel wie diese Kraniche können einen Piloten dazu bringen, vom vorgegebenen Weg zum Landeplatz abzuweichen.

Naturschützer Ewald Marx kritisiert die Flugplatz GmbH Worms für ihre Vorschläge zur Minimierung des Fluglärms über Bobenheim-Roxheim. Diese seien unzureichend und könnten darüber hinaus den örtlichen Schutzgebieten schaden.

Ewald Marx ist Vorsitzender des Bobenheim-Roxheimer Vereins für Naturschutz und Heimatpflege und hat am 18. November die Gemeinderatssitzung besucht, in der Vertreter des Flugplatzbetreibers darum baten, dass die Gemeinde die Kündigung des Mietvertrags für ihre Grundstücke auf dem Landeplatz zurücknimmt. Als Gegenleistung wurde unter anderem angeboten, bei der zuständigen Behörde die Verlegung der Platzrunde, also des vorgegebenen Wegs beim An- und Abflug von unkontrollierten Flugplätzen, nach Süden unterhalb des Silbersees zu beantragen.

Ein Firmenvertreter sagte in der Ratssitzung, als Pilot dürfe oder müsse man von der Platzrunde abweichen, wenn zum Beispiel große Vögel auftauchten. „Was sind große Vögel?“, fragt Ewald Marx in seinem Schreiben an die RHEINPFALZ-Redaktion. „Diese sieht man gerade jetzt zu Tausenden und auch im Sommer auf dem Silbersee, sie fliegen ständig aus allen Himmelsrichtungen ein und aus.“

Marx fordert Verzicht auf Rundflüge

Demnach ergäbe sich fast immer ein Grund, vom vorgeschriebenen Flugweg abzuweichen und entweder über bewohntes Gebiet oder aber über den Silbersee zu fliegen. Dort befinde sich ein Europäisches Vogelschutzgebiet, das vom 1. November bis 15. März generell für jede Art von Ruhestörungen gesperrt sei. „Außerdem“, so Marx, „befinden sich in diesem Bereich noch die Naturschutzgebiete Hinterer Roxheimer Altrhein/Ochsenlache und Sporen.“

Der Naturschützer weist im Zusammenhang mit der Diskussion um den Wormser Flugplatz außerdem auf den Klimawandel und den CO2-Ausstoß hin und befürwortet den Verzicht auf motorisierte Rundflüge. „Wir Erwachsene haben die Verantwortung für unsere Nachwuchsgenerationen und sollten mit allen möglichen Mitteln sofort zu unserer Verantwortung stehen, bevor es zu spät ist.“

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