Schifferstadt Feuerwehr löscht Wald und schützt Klebstoff-Firma

Die Schifferstadter Wehr bekämpft Glutnester mit einem Netzmittel, das tiefer in die Erde eindringt.
Die Schifferstadter Wehr bekämpft Glutnester mit einem Netzmittel, das tiefer in die Erde eindringt.

Zwei Einsätze gleichzeitig musste die Feuerwehr Schifferstadt am Dienstagmittag stemmen. Im Industriegebiet Süd hätte es gefährlich werden können, ein Waldbrand drohte, auf Leimcontainer überzugreifen. Um 13.24 Uhr schlug ein Brandmelder in der Bahnhofstraße Alarm, Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schifferstadt rückten aus. Doch schon um 13.36 Uhr kam ein weiterer Alarm: Waldbrand im Industriegebiet Süd zwischen zwei Firmen.

Auf dem Gelände der Firma Hauck stand eine Hecke in Flammen. „Die Hitze und die Trockenheit wirken sich da aus und das Feuer breitete sich aus“, sagt Einsatzleiter Jörg Strubel. Wegen der Windrichtung habe sich der Brand in Richtung der Firma Türmerleim fortgesetzt. Dort stand ein breiter Waldstreifen in Flammen. Es gab eine starke Rauchentwicklung. Türmerleim stoppte die Produktion, die 40 Mitarbeiter wurden evakuiert. „Gut dass wir unsere Leute für solche Fälle geschult haben“, sagt Matthias Pfeiffer, Geschäftsführer der Klebstoff-Firma.

Kritisch wurde es, als der Brand sich immer näher an ein Containerlager heran fraß. „Wir haben zuerst eine Riegelstellung gelegt, um das Feuer aufzuhalten“, sagt Strubel. Auf dem Boden sind Brandspuren bis etwa anderthalb Meter vor den Containern zu sehen. „Wir werden die Charge prüfen müssen, ab einer bestimmten Temperatur könnte das Produkt unbrauchbar werden“, sagt Pfeiffer. Maschinen und gelagerte Rohstoffe seien nicht betroffen, allerdings müsse die Produktionshalle entraucht werden. Verletzt wurde niemand, zu den Kosten des Produktionsstopps kann Pfeiffer noch nichts sagen.

Kann der Feuerwehr-Stand auf dem Rettichfest öffnen?

Rund 4000 Quadratmeter haben gebrannt. Im Einsatz war die Feuerwehr Schifferstadt mit sieben Fahrzeugen und 37 Kräften. Die Feuerwehr Speyer rückte mit drei Fahrzeugen und 12 Wehrleuten an. Zu ihren Aufgabe gehörte auch, angrenzenden Wald auf mögliche weitere Brände zu kontrollieren. „Wir haben von Weitem eine große Rauchentwicklung gesehen und konnten nicht absehen, ob der Brand womöglich Richtung Speyerer Straße weiter geht“, erklärt Strubel. Unterstützt hat auch die Feuerwehr Limburgerhof mit drei Fahrzeugen und sechs Kräften.

Der Waldbrand wurde zunächst mit Wasser gelöscht. Dabei waren teils lange Schlauchwege zu bewältigen. Das Übergreifen auf Gebäude konnte die Feuerwehr auch auf dem Gelände der Firma Hauck verhindern. Um ein Wiederaufflammen zu verhindern, ging die Feuerwehr erneut über die Fläche und versprühte Wasser, das mit einem Netzmittel versetzt ist. Der Zusatz vermindert die Oberflächenspannung des Wassers, so dass es tief in den Waldboden eindringen kann und mögliche Glutnester löscht.

Nachlöschen, Saubermachen und Aufräumen der Geräte dauerten am Nachmittag noch an. Das hat Folgen: „Wir wissen nicht, ob wir die Feuerwehr-Bar auf dem Rettichfest noch aufmachen können, es sind alle im Einsatz“, sagt Strubel vor dem letzten Festabend.

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