Rhein-Pfalz Kreis Fallende Äste, neue Eichen, steigende Kosten

Schifferstadt. Im Schifferstadter Wald sollen mehr Eichen wachsen. Förster Georg Spang zeigte dem Forstausschuss und interessierten Bürgern, wo er dafür Platz schaffen will. Bei der Exkursion erläuterte der Förster auch geplante Arbeiten zur Sicherung des Radwegs an der Speyerer Straße. In der anschließenden Sitzung stellte Spang den Forsthaushalt vor.

„Da schwebt ein Damoklesschwert über dem Radweg“, sagte Förster Georg Spang und zeigte auf eine Stelle, an welcher der Weg schon überwachsen ist und tote Äste hängen, die herunterfallen können. Direkt neben der Fahrbahn stehen alte Eichen und Robinien. Die Eichen sind zum Teil von Pilzen angegriffen und einige bereits in einem ziemlich schlechten Zustand. In den Robinien wächst innen Fäulnis, was bei dieser Baumart laut Spang häufig vorkommt, wenn die Bäume älter sind. Siegfried Filus (Grüne) regte an, falls möglich, einige tote Eichenstämme stehen zu lassen, da hier der Hirschkäfer lebe. Einige Exemplare habe er schon auf dem Weg gesehen. Spang will das berücksichtigen. Ebenfalls stehenbleiben sollen einige Ulmen, eine Baumart, die hier relativ selten ist. Am Weg Richtung Speyer sollen etwa 30 Bäume entfernt werden. Weitere Arbeiten zur Verkehrssicherung seien an der Waldseer Straße nötig, wo Baumkronen ins Lichtprofil der Straße wachsen und Lastwagen mit Planen an Ästen hängengeblieben sind. Auch an der Dudenhofener Straße müssen Bäume zurückgeschnitten werden, die ansonsten den Straßenraum beeinträchtigen. Die Arbeiten werden ausgeschrieben, sie seien für eigene Kräfte zu umfangreich, erklärte der Förster. Die Kosten schätzt Spang auf etwa 8000 Euro. Der Gutachter des Landesforstamts hatte in seinem Bericht im vergangenen Jahr den Eichenbestand im Schifferstadter Wald gelobt und angeregt, weitere Eichen zu pflanzen (wir berichteten). Jetzt bietet sich dazu eine Gelegenheit: Spang führte die Teilnehmer der Exkursion in die Waldabteilung Großer Spieß. Sie liegt zwischen Dudenhofener Straße und der Wiese Kohllache-Spießlache. Dort stehen Eschen, die bereits durch das landesweit grassierende Eschentriebsterben geschädigt sind und deshalb keine Zukunft haben. Der Förster schlug vor, hier auf der Fläche eines halben Hektars einen Kahlschlag anzulegen. Davon ausgenommen werden sollen vorhandene Wildbirnen und einige weitere wilde Obstbäume. Wie Spang erklärte, sei es nötig, hier vom Konzept der natürlichen Verjüngung abzuweichen. Die Eiche als Licht benötigender Baum werde bei der Naturverjüngung leicht von konkurrierenden, schneller wachsenden Arten überflügelt. Sie brauche freie Flächen. Wie Ausschussmitglied Filus ergänzte, sei der Abschnitt früher ein schöner Ulmenwald gewesen, der aber vor 20 Jahren dem Ulmensterben zum Opfer gefallen sei. Spang will neben den Eichen auch einige Rotbuchen pflanzen. Die Kosten für Freischlagen und Anlegen setzt der Förster mit etwa 6000 Euro an. In der anschließenden Sitzung im Forstbetriebshof billigte der Ausschuss die vom Förster vorgeschlagenen Projekte. Beim Forsthaushalt erwartet Spang in diesem Jahr rund 11.000 Euro Mehrausgaben gegenüber dem Planansatz, der 261.000 Euro vorsah. Dagegen seien die Einnahmen um 3000 Euro auf 180.000 Euro zurückgegangen. Damit steige der Zuschussbedarf auf 92.000 Euro, das sind rund 22.000 Euro mehr als im Vorjahr und 14. 000 Euro mehr als zunächst geplant. Rund 60 Prozent der Ausgaben seien der Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde geschuldet. Wie Spang erklärte, hängen die Einnahmen wesentlich von den stark schwankenden Holzpreisen ab. Im vergangenen Jahr verkaufte der Schifferstadter Forst 1000 Festmeter Brennholz, rund 1000 Festmeter Kiefernholz, für rund 70 Euro pro Festmeter, ferner 30 Festmeter Roteichenholz. Der Ausschuss billigte einstimmig den Wirtschaftsplan. Brennholz für Selbstwerber sei weiterhin äußerst gefragt, sagte Spang. Interessenten können ab Dezember beim Förster ihre Wünsche anmelden. Die Holzernte beginne Mitte November, danach beginne ab Januar die Zuteilung von Polterholz und Kronenholz. (ghx)

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