Rhein-Pfalz Kreis Einfach fabelhaft

Ins Wasser gefallen ist der Familiennachmittag nicht direkt, dennoch hätte sich die Laienspielgemeinschaft 1975 Beindersheim mehr Zuspruch erhofft. Unter dem Motto „Fabelhaft“ stellten die Mitglieder in der Beindersheimer Grillhütte ein abwechslungsreiches Programm um Reineke Fuchs, Wolf Isegrim und Hase Lampe auf die Beine.

Das höfische Leben hat er einst karikieren wollen, der große Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe, als er Ende des 18. Jahrhunderts die Geschichte von Reineke Fuchs herausgab. Als die Laienspielgemeinschaft Beindersheim das Werk am Sonntag entstaubte und rezitierte, stand nicht die Gesellschaftskritik im Vordergrund, sondern der Spaß für die Kinder. Seit drei Jahren veranstaltet das Ensemble sein Grillfest – und bereits zum dritten Mal hatte es Pech: Auch dieses Mal war der Sonntag bewölkt, sodass nicht viele Beindersheimer den Weg zur Grillhütte wagten. Dabei lassen sich die Verantwortlichen der Laienspielgemeinschaft stets etwas Besonderes einfallen: Nachdem 2013 die Themen „Märchenhaft“ und „Zauberhaft“ im Vordergrund gestanden hatten, war es dieses Mal „Fabelhaft“ – deshalb auch Goethes Geschichte um Fuchs und Wolf. Beim Gewinnspiel prüfte der Vorstand um den Vorsitzenden Herbert Hügenell nach der Lesung die Aufmerksamkeit von jungen wie erwachsenen Zuhörern. Noch besser kam das Stationenspiel bei den Kindern an: Bei einer Schatzsuche gaben sich die Mitglieder der Laienspielgemeinschaft viel Mühe, die jungen Teilnehmer in das Land von Reineke Fuchs zu entführen. Buchstäblich fabelhaft war es, den Kindern beim Mohrenkopfschleudern und Mäusefangen zuzuschauen. Der Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl durfte sich – ebenso wie der Gewinner des Quiz – am Preistisch bedienen. „Ein Renner sind natürlich immer die Gutscheine“, erzählte Hügenell, „aber auch die anderen Preise kommen gut an.“ Hügenell nutzte die Gelegenheit, um einen Blick in die Zukunft der Laienspielgemeinschaft zu werfen. Derzeit sind die Mitglieder bei der Probe für zwei Produktionen. Die eine ist noch streng geheim, „ein Krimi wird es“, verriet der Vorsitzende, „aber Titel und Inhalt möchte ich noch nicht sagen“. Premiere hat das Stück am 27. September im Heßheimer Bürgerhaus. Die Komödie, die im Oktober aufgeführt wird, nimmt hingegen bereits Formen an: „Große Mädchen weinen nicht“ ist sozusagen die weibliche Variante von Neil Simons Komödien-Klassiker „Ein seltsames Paar“. „Wie in jedem Jahr führen wir im Juni unser Lyrik-Programm auf. Unser Motto diesmal: Die Liebe kommt, die Liebe geht“, so der Vorsitzende Hügenell. Er hofft auf mehr Resonanz als beim Grillfest. „Gerade am Anfang war es heute unglaublich zäh“, sagte er. „Am Wetter kann man eben nichts ändern.“ (cmw)

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