Rhein-Pfalz Kreis Eine Grünfläche für alle

Der nächste Sommer kommt bestimmt: Eine Aktionsgemeinschaft will den Herzogenriedpark als attraktive Freizeitoase erhalten.
Der nächste Sommer kommt bestimmt: Eine Aktionsgemeinschaft will den Herzogenriedpark als attraktive Freizeitoase erhalten.

Der Herzogenriedpark soll attraktiver werden. Die Stadt Mannheim und die Stadtpark-Gesellschaft hatten früh ein Konzept dafür auf den Tisch gelegt. Einen schönen Park strebt auch die Aktionsgemeinschaft Herzogenriedpark an – ein im April gegründeter Zusammenschluss von Bürgern. Im Gestaltungsprozess sind sie zu einer wichtigen Stimme geworden.

Fakt ist, so erzählt Waltraud Schlepps von der Aktionsgemeinschaft, dass die beiden Mannheimer Stadtparks – Luisenpark und Herzogenriedpark – vor dem Hintergrund der Bundesgartenschau (Buga) 2023 ein neues Gesicht bekommen sollen. Davon zeugt unter anderem ein Beschluss des Mannheimer Gemeinderats aus dem Jahr 2017, in dem von einer Erweiterung und einer Sanierung beim Luisenpark die Rede ist. Der Herzogenriedpark soll zu einem sogenannten Satelliten der Buga werden – also einer Art Nebenschauplatz. Damit fließen auch Gelder in den deutlich kleineren der beiden Stadtparks. Während der Luisenpark als eines der Aushängeschilder und Touristenziele Mannheims angesehen wird, gilt der Herzogenriedpark als Park für die Einheimischen. „Und das war für uns der Grund zu sagen, dass wir mitsprechen möchten“, so Schlepps. Mit „wir“ meint sie nicht nur ihre beiden Mitstreiter Gerhard Heckmann und Thomas Trüper, sondern noch über 400 weitere Parkfreunde und Bürger. Ein erstes Konzept zur Ertüchtigung des Herzogenriedparks – noch ohne Bürgerbeteiligung – sah laut Trüper vor, dass er als Sport- und Bewegungspark ausgebaut werden soll. „Doch das war er schon immer“, sagt er. „Es gibt eine Aschenlaufbahn, Fitnessgeräte, Tischtennisplatten und einiges mehr. Früher haben Schulen den Park sogar für ihre Bundesjugendspiele genutzt.“ Den Sportangeboten und Kinderspielplätzen sieht man ihr Alter deutlich an. „Die Aschenbahn sollte dem ersten Konzept zufolge zugunsten von Trendsportarten schrumpfen“, informiert Trüper. Zum Beispiel für ein Tischfußballspiel, bei dem Menschen die Kickerfiguren sind. Doch wollen die Bürger so etwas? Trüpers Blick signalisiert: eher nicht. Auf Unverständnis stößt bei Mitstreiter Gerhard Heckmann zudem, dass Blumen und andere Pflanzungen reduziert werden sollten. Gerade diejenigen, die den Herzogenriedpark oft besuchen, sollten doch am besten wissen, was nötig ist, meinen die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft. Und so sind sie besonders Stadtparkchef Joachim Költzsch dankbar, dass die Aktionsgemeinschaft Herzogenriedpark von Beginn an nicht als lästige Bürgerbewegung angesehen, sondern ernst genommen wurde. „Er hat sich der Bürgerbeteiligung nie verschlossen“, sagt Schlepps. Letztlich ermöglichte Költzsch Workshops, bei denen die Bürger Ideen, Wünsche und Kritik einbringen können. Der zweite fand am 21. November statt – mit einem erstaunlichen und für die Aktionsgemeinschaft erfreulichen Ergebnis: „Es kamen zum zweiten Workshop mehr Menschen als zum ersten“, sagt Schlepps. „Das ist sehr ungewöhnlich, da die Beteiligung bei so etwas mit der Zeit normalerweise eher abklingt.“ Bemerkenswert sind die ersten Ergebnisse der Workshops, die zeigen, wo aus Bürgersicht der Schuh drückt. Sport ist weiterhin ein wichtiger Punkt. Doch auch die Sanierung und Erneuerung der vorhandenen Einrichtungen steht für die Bürger an oberster Stelle. Und etwas, das es schon im Luisenpark, aber nicht im Herzogenriedpark gibt: ein Bildungsangebot, zum Beispiel für Kindertagesstätten und Schulen, vielleicht in Form eines grünen Klassenzimmers. „Wir wissen, dass letztlich andere die Entscheidung darüber treffen, was im Park gemacht wird“, sagt Gerhard Heckmann. Doch die Aktionsgruppe hat die Hoffnung, dass das Konzept den Bürgerwünschen Rechnung trägt. Das Schlusswort der Drei: „Vor allem aber ist es wichtig, dass der Herzogenriedpark wieder im politischen Fokus ist.“

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