Rhein-Pfalz Kreis Der Mörder ist gefasst

Schifferstadt. Die Fans von Krimi-Kommissar Reiner Palzki können sich freuen. Harald Schneider ist gerade mit dem elften Fall seines Helden fertig geworden. Na ja, so ganz fertig ist das Werk noch nicht. Aber zumindest die Rohfassung steht schon mal.

Es ist dann doch ein ziemlich dicker Packen Papier, der vor Harald Schneider liegt. Vor wenigen Tagen hat er die finalen Zeilen von Palzkis elftem Fall in sein Laptop diktiert. Jetzt schaut der Schifferstadter Krimiautor auf den Stapel Papier und lächelt zufrieden. Von seiner Seite aus hat er alles getan. Okay, fast alles. „Das Manuskript ist jetzt an alle Kooperationspartner verschickt worden. Ich warte darauf, dass sie es zurückschicken. Hoffentlich sind sie zufrieden“, erzählt Schneider. Denn wenn die Kooperationspartner – Unternehmen, auf deren Gelände sich Teile der Handlung abspielen – sich bei Harald Schneider melden, kann es sein, dass sie auch einmal einen Änderungswunsch haben. „Vielleicht gibt’s noch den einen oder anderen Tipp, oder eine Anregung, was ich anders formulieren sollte“, erläutert Schneider. Möglicherweise will jemand mit seinem richtigen Namen im Buch stehen (oder lieber doch nicht). Schneider selbst feilt derweil noch am Satzbau, an ein paar Formulierungen. Allerdings noch nicht sofort. „Ich lasse das Manuskript erst mal eine Woche liegen, schaue es nicht an.“ Am Ausgang der Geschichte aber wird sich jetzt nichts mehr ändern. Heißt: Wer jetzt der Mörder ist, der bleibt das auch. Da gibt’s jetzt keine Änderung mehr. Per Computer hat Schneider den Text vorher noch mal abgesucht – nach Wörtern, die er gerne benutzt. Manchmal etwas zu oft. 460 Fehler hat er gefunden. Kein Problem war diesmal der Showdown. Da habe er immer ein richtiges Hochgefühl, wenn er sich dem Ende eines Buches nähere, sagt Schneider. Doch wie und wo Palzki den Mörder dingfest macht, das sei bei den vergangenen Büchern bis zuletzt unklar gewesen. „Diesmal war der Wurstmarkt gesetzt“, sagt er. Aber ganz so einfach war es nicht. Denn im Riesenrad und in der Geisterbahn hatten andere Autoren vor ihm bereits böse Buben ihr Unwesen treiben lassen. Die schieden also aus. „Diesmal gibt es eine Überraschung am Ende“, lässt Schneider raus. Zu viel soll aber noch nicht verraten werden. Nur so viel: Er hat sich einen speziellen Wunsch eines Fans zu Herzen genommen und diesen berücksichtigt. Harald Schneider lächelt. „Es ist eine runde Sache geworden.“ Sicher, kleine Hänger habe es gegeben. „Das hat aber nicht an Palzki gelegen“, nimmt er seinen Helden in Schutz. Einige Running Gags habe er im Buch untergebracht. Er freue sich immer, wenn das letzte Wort erledigt ist. 430.000 Zeichen umfasst Palzki-Krimi Nummer elf. Genau die richtige – und vom Verlag vorgegebene – Länge. Das passe mittlerweile immer, sagt Schneider. Er hat Routine bekommen beim Verfassen der Krimis. Beim Verlag ist das Manuskript noch nicht. Nach Meßkirch zum Gmeiner-Verlag geht das erst Mitte Mai. Dort nimmt dann das Lektorat die Zeilen genau unter die Lupe. Doch bevor es dort jemand sieht, liest Schneiders Mutter die neuen Zeilen ihres Sohnes. „Das ist mittlerweile ein Ritual“, erzählt Schneider. Und auch sein Partner Pit Vogel, mit dem er die Lesungen bestreitet, bekommt’s. Vogel und Schneider hat der Schifferstadter Autor diesmal sogar im neuen Buch untergebracht – natürlich mit der nötigen Portion Humor. „Ich ziehe quasi über mich selbst her. Das war leicht. Ich hätte ein halbes Buch schreiben können“, erzählt Schneider und lacht herzhaft. Doch wer denkt, der Krimi-Autor könnte jetzt die Füße hochlegen, der irrt. Während Schneider auf die Reaktionen der Kooperationspartner wartet, arbeitet er schon das Exposé für Palzkis zwölften Fall aus. Und wenn er zwischendurch mal Zeit hat – dann liest er. Krimis natürlich.

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