Rhein-Pfalz Kreis Datenschutz erschwert Kontakt

Der Datenschutz erschwert es dem ehrenamtlichen Migrations- und Integrationsbeauftragten der Verbandsgemeinde Leiningerland, Karlheinz Christ, Kontakt zu geflüchteten Menschen aufzunehmen. Das hat er am Donnerstag im Verbandsgemeinderat erläutert.

26 Erwachsene und 17 geflüchtete Kinder betreut Christ zurzeit. An die Hilfsbedürftigen heranzukommen, sei allerdings nicht so einfach, weil ihm die Verbandsgemeinde und das Sozialamt aus Datenschutzgründen keine Namen und Adressen der Flüchtlinge bekannt geben dürften. Die Geflüchteten könnten aber oft kein Deutsch und wüssten daher meistens gar nicht, dass es dieses Hilfsangebot in der VG für sie gebe, erläuterte Christ. „Ich habe mich deswegen schon an den Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz gewandt, da ich der Meinung bin, dass ich die Möglichkeit haben sollte, mich bei den Flüchtlingen zu melden.“ Er unterstütze die Migranten bei Bankangelegenheiten und beim Einkauf, begleite sie zum Arzt oder zur Ausländerbehörde nach Bad Dürkheim. Seine Tätigkeit sei sehr zeitintensiv, berichtete Christ. Gut zwei bis drei Vormittage sei er im Einsatz, dabei fielen aber öfter auch Nachmittags- oder Abendtermine an. „Die Tätigkeit macht mir große Freude“, sagte Christ. Die Menschen, die er betreut, kämen aus Afghanistan, Eritrea, Iran und Syrien. „Wir können uns froh und glücklich schätzen, dass wir Sie haben. Vielen Dank“, sagte Bernd Eberle (FWG), während Siegfried Sell-Sommerrock (SPD) auf die Datenschutzproblematik einging. Sie interessiere vor allem, wie denn die geflüchteten Frauen auf sein Hilfsangebot aufmerksam würden, fragte Sabine Kutschke (CDU). Dazu Christ: Bei den meisten handele es sich um alleinerziehende Frauen. Diese seien aber relativ gut untereinander vernetzt. Über bereits hier lebende Geflüchtete komme der Kontakt zustande. Zu dem ersten Treffen nehme er meistens einen Übersetzer mit, den er aus dem Kreis der Asylbewerber kenne, so Christ. Ob die Migranten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten, fragte Kutschke weiter. „Das Wichtigste für sie ist, die deutsche Sprache zu lernen“, so Christ. Die Migranten seien größtenteils auf Bus und Bahn angewiesen, um zu ihren Sprachkursen zu kommen, antwortete der Integrationsbeauftragte auf die Frage von Annette Maurer (Grüne) nach der Mobilität der Geflüchteten in dem großen Gebiet der Verbandsgemeinde. Ehrenamtliche Hilfsangebote gebe es aber auch vor Ort in den Dörfern.

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