Rhein-Pfalz Kreis Das große Graben
Rund um den Speyerer Dom wird gegraben. Der Grund: Es sollen Kabel verlegt werden – für die neue Außenbeleuchtung, die Stromversorgung und die Internetverbindung. Damit werden die ersten Tätigkeiten eines 300.000 Euro teuren Projekts sichtbar.
Vor fünf Jahren wurde ein Konzept für eine neue Außenbeleuchtung des Doms erarbeitet. Nun haben die Arbeiten begonnen. „In den schmalen Graben rund um den Dom werden Kabel für den Daten- und Stromaustausch verlegt“, teilt Friederike Walter vom Kulturmanagement des Domkapitels mit. Zudem könne die Stromversorgung künftig von außen geregelt werden, berichtet sie. Die Lichtsteuerung erfolgt über eine Software und kann verschiedene Beleuchtungsszenarien erzeugen. Und die Arbeiten haben einen weiteren Vorteil: „Dadurch kann man vermeiden, dass aufwendig Kabel im Dom verlegt werden“, sagt Walter. Der Terminplan für die Umsetzung des Konzepts steht. Bis Ende 2016 soll die neue Außenbeleuchtung der Kathedrale fertig sein. 40 Bodenstrahler werden eingebaut, ergänzt durch sechs Lichtmasten an bestehenden Positionen, neu anzubringenden Strahlern auf zwei gegenüberliegenden Gebäuden sowie einige wenige Leuchten in den Türmen. Das Konzept stammt von dem Ingenieurbüro Walter Bamberger aus dem bayerischen Pfünz bei Eichstätt. Das Projekt lag lange auf Eis, weil das Geld hierfür fehlte. 2015 hatten sich aber dann doch Großspender gefunden: Zwei Mitglieder der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer gaben jeweils 100.000 Euro. Insgesamt kostet das Projekt 300.000 Euro. Im Frühjahr und Herbst 2015 wurde das neue Beleuchtungskonzept getestet, verschiedene Lampen wurden ausprobiert. Es wird mit einer Einsparung bei den Stromkosten von 80 Prozent gerechnet. Der derzeitige Verbrauch liegt bei etwa 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Die Stadtwerke Speyer (SWS) sind bei der Realisierung mit im Boot, wie sie auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigen. „Bei dieser Baustelle haben die SWS die Kabelarbeiten ohne Tiefbau übernommen“, berichtete Pressesprecherin Angela Sachweh. Derzeit ziehe die Firma Helmut Schön im Auftrag des Domkapitels den Graben. Anschließend verlegen die Stadtwerke das Niederspannungskabel mit den Abgängen für 40 Bodenstrahler und zwei zusätzliche Masten. Zudem installieren die SWS laut Sachweh zwei weitere Kabelverteiler. „Das Kabel ist extra mehrphasiger ausgelegt, damit später die Dali-Steuerung für die Lichtszenarien auch darüber laufen kann“, teilt Stadtwerke-Sprecherin Sachweh mit. Dali ist die Abkürzung für „Digital Addressable Lighting Interface“ (digital adressierbare Beleuchtungsschnittstelle). Dabei handelt es sich um einen neuen Schnittstellenstandard, mit dem Licht unkompliziert gesteuert werden kann. |ccd