Dannstadt-Schauernheim Bestatter soll von Gemeinde mehr Geld bekommen

Alles wird teurer, auch Bestattungen.
Alles wird teurer, auch Bestattungen.

Derzeit wird alles teurer. Das spürt auch die von der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim beauftragte Bestattungsfirma für Friedhofsarbeiten. Sie möchte mehr Geld, die Ortsgemeinderat stimmte zu.

Hohe Energiepreise, steigende Löhne, höhere Materialkosten: Der alltägliche Betrieb ist bei Bestattungen Manz ebenso wie bei vielen anderen Unternehmen in jüngster Zeit deutschlandweit deutlich kostspieliger geworden. Deswegen hat die ortsansässige Firma die Kommune Mitte April darum gebeten, die Entgelte für die Friedhofsdienstleistungen anzupassen – sprich: diese zu erhöhen.

Wobei wichtig ist zu wissen: Kostendeckend wird sich das Friedhofswesen für Gemeinden allein über Gebühren nie finanzieren lassen, sondern vielmehr stets ein Zuschussbetrieb bleiben. Hin und wieder müssen Kommunen aber die Friedhofsgebühren anpassen, damit der Unterdeckungsgrad – also der Betrag, der für einen kostenneutralen Betrieb fehlt – ein gewisses Maß nicht überschreitet. Ansonsten würde die Kommunalaufsicht einschreiten und die Gemeinde zurechtweisen.

Preise sollen schrittweise steigen

Im vorliegenden Fall haben die Firma sowie Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann (CDU) und ihre beiden Amtskollegen Walter Schmitt (FWG, Hochdorf-Assenheim) und Thomas Angel (FWG, Rödersheim-Gronau) einen Kompromissvorschlag ausgehandelt: Die Entgelte werden schrittweise zum 1. August 2022 und zum 1. April 2023 erhöht. An die neuen Preise ist Bestattungen Manz dann bis zum 1. Mai 2025 gebunden. Nach Ablauf dieser zwei Jahre werden die Entgelte regelmäßig an die Inflation angepasst.

Damit waren die Mitglieder des Dannstadt-Schauernheimer Ortsgemeinderats über alle Fraktionen hinweg einverstanden. „Ich kann die erbetene Erhöhung verstehen“, sagte Ortschefin Winkelmann und erinnerte daran, dass die Firma ihren Mitarbeitern den höheren Mindestlohn zahlen und zugleich die drastisch erhöhten Energiepreise verkraften müsse, nicht zuletzt die hohen Spritkosten.

Unternehmen sei zuverlässig

Marc Hauck (FDP) hob hervor, dass das Unternehmen ein zuverlässiger Partner für die Kommune sei, seit es 1998 die Aufgaben auf den Friedhöfen übernommen habe. Davor seien Beisetzungen nicht immer pietätvoll abgelaufen. Die Entgelte zu erhöhen, sei wegen der massiven allgemeinen Preissteigerungen gerechtfertigt. „Wir können nie kostendeckend sein, sonst würden die Angehörigen in Ohnmacht fallen“, merkte er hinsichtlich der Höhe der Friedhofsgebühren an, die die Gemeinde theoretisch erheben müsste, um einen kostenneutralen Friedhofsbetrieb zu erreichen. Hauck mahnte aber an, dass „wir trotzdem die Gebühren neu kalkulieren müssen“. Dem pflichtete Winkelmann bei.

Uwe Schölles (SPD) wies darauf hin, dass sich der Familienbetrieb über das vertraglich Nötige hinaus sehr engagiere. „Wir sind seit Jahrzehnten mit der Firma zufrieden und sollten diesen Anbieter halten“, sagte er. Zumal es keine oder kaum Konkurrenz gebe. Die Preiserhöhungen hielt er für nachvollziehbar. Auch die Verwaltung hatte an die positiven Erfahrungen mit dem Unternehmen erinnert.

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