Dudenhofen Aus der Geschichte: Als das Dorf fast pleite war

Energie: Der Ausbau des Stromnetzes war Thema im Ort.
Energie: Der Ausbau des Stromnetzes war Thema im Ort.

Acht Jahre nach der 1923 endenden, 1914 begonnenen großen Inflation war Dudenhofen finanziell arg in der Bredouille. Das ließ die „Speyerer Zeitung“ vor 90 Jahren verlauten.

Zur Erläuterung des Desasters hieß es 1931: „Durch den Ausbau des Stromnetzes hat sich die Gemeinde eine Schuldenlast aufgebürdet, die es nicht möglich macht, Forderungen zu begleichen“. Die Gemeindeverwaltung nahm bei der Speyerer Volksbank ein Darlehen von 10.000 Reichsmark auf.

Aber die Sorgen blieben. Heißt es doch in dem Zeitungsbericht: „Nach Erfüllung der dringlichsten Verpflichtungen bleibt der Gemeinde eine Restschuld von 8000 Reichsmark. Die Abtragung ist zur Zeit nicht möglich“. Der Gemeinderat machte daher dem Bürgermeister zur Auflage, „künftig nur noch Beträge bis zu 50 Reichsmark für Auszahlungen zu verfügen“.

Die Geldarmut zwang die Verwaltung des damals nicht ganz 900 Einwohner zählenden Dorfes Dudenhofen (heute rund 6000 Einwohner) „zu einem sorgenvollen und bedenklichen Schritt“, wie der Zeitungsartikel weiter verlauten ließ. Sie ließ die gemeindeeigenen Mietshäuser versteigern. Deren Bewohner seien zum Teil „ganz erheblich in Mietrückstand geraten sind“. Um die ausstehenden Mieten einzutreiben, gab die Gemeinde noch einmal Geld aus: Sie stellte einen Vollstreckungsbeamten ein. Ob der die Schuldner aus ihren Wohnungen wies und was dann mit ihnen geschah, verschweigt der Zeitungsbericht.

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