Hessheim Abend in Türkis: Kiesbolle werben für karnevalistischen Tanzsport

Noch schnell ein Selfie, bevor es losgeht: Die Kiesebolle-Trainerinnen (von links) Svenja Leppert, Jasmin Bendinger, Annica Pisc
Noch schnell ein Selfie, bevor es losgeht: Die Kiesebolle-Trainerinnen (von links) Svenja Leppert, Jasmin Bendinger, Annica Pischke, Leonie Kämme und Sophie Fruth freuen sich auf den Neustart nach Corona.

Türkis ist die Farbe der Hessemer Kiesbolle, und türkis soll deshalb am 6. und 7. Mai der große Saal des Bürgerhauses leuchten, wenn der Fasnachtsverein eine Show präsentiert. Weil die vor allem aus Tänzen besteht, haben wir mit der Trainerin und Lehramtsstudentin Annica Pischke (21) über die Situation der Garden gesprochen.

Frau Pischke, was die Kiesbolle am übernächsten Wochenende in Heßheim bieten, ist der Ersatz für die ausgefallenen Prunksitzungen. Worauf dürfen sich die Gäste, die hoffentlich alle in türkisfabener Kleidung erscheinen, freuen?
Hauptsächlich auf karnevalistischen Tanzsport, aber auch auf Bütten, eine Band und Partystimmung. Unser „Event in Türkis“ ist nach zwei ausgefallenen Fasnachtskampagnen ein Lichtblick – vor allem für unsere jungen Tänzerinnen – von den Minis ab vier Jahren bis zur Großen Garde. Alle sind aufgeregt. Wir wollen einen Einblick in die Genres dieses Tanzsports geben und verarbeiten dabei ganz unterschiedliche Themen. Die Juniorengarde zum Beispiel wird etwas zum Thema Social Media bieten.

Sie sind eine von elf Tanztrainerinnen im Verein, und wir fragen Sie hier auch stellvertretend für ihre Kolleginnen: Wie geht es den Gruppen im dritten Jahr der Pandemie, sind noch alle bei der Stange?
Vier Jugendliche haben leider aufgehört, dafür haben wir Zuwachs in der Minigarde und im Männerballett bekommen. Insgesamt haben die Kiesbolle-Tanzgruppen jetzt circa 100 Aktive. Wir freuen uns über jeden, der hinzustoßen möchte. Es war erschütternd, wie traurig die Kinder und Jugendlichen immer wieder waren, wenn geplante Veranstaltungen abgesagt werden mussten oder im Lockdown sogar Treffen unmöglich waren. Das Hobby lebt schließlich vom Gemeinschaftsgefühl, der Bühne und dem Applaus. Es war wirklich eine harte Zeit für die Mädels, denn das Tanzen macht sie glücklich. Wir haben versucht, sie mit Online-Training, Ausflügen, Grillfesten aufzufangen und haben auch mal Aufführungen vor Elternpublikum organisiert.

Sie selbst sind in den Heßheimer Verein quasi hineingeboren worden, sind seit 17 Jahren dort tänzerisch aktiv und waren lange Tanzmariechen. Worin liegen die Befriedigung und die Herausforderung bei diesem Hobby?
Da ist zum einen der sportliche Aspekt, die Akrobatik. Man muss das Publikum begeistern wollen. Bei einem Tanzmariechen etwa müssen die Beine nun mal hoch bis an den Kopf. Gleichzeitig ist es ein Teamsport. Man muss in der Gruppe funktionieren, sollte nicht neidisch auf andere sein und sich gegenseitig helfen, wenn etwas noch nicht so klappt. Auf der Bühne kommt es auf den Gesamteindruck an. Die Trainerinnen müssen wissen, wie sie ihre Gruppen motivieren. Das lernt man etwa auf Workshops, die zum Glück bald wieder beginnen. Es gibt da ein paar Tricks, zum Beispiel die Kleinen am Trainingsende noch ein Spiel spielen lassen oder der Gruppe, kurz bevor es auf die Bühne geht, noch mal sagen: „Ihr könnt das, wir glauben an euch!“ Und dann gibt es in den Karnevalsvereinen schließlich noch den sozialen Aspekt. Für mich jedenfalls sind die Hessemer Kiesbolle wie eine große Familie. Dort aktiv zu sein, fühlt sich immer an wie Nachhausekommen.

Termin

„Event in Türkis“ der Hessemer Kiesbolle mit Schautänzen, Büttendarbietungen und Live-Musik am Freitag und Samstag, 6. und 7. Mai, jeweils 19 Uhr im Heßheimer Bürgerhaus. Eintritt: 15 Euro. Kartenbestellung per E-Mail an susanne.ca@web.de oder petra.alles@outlook.de.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x