Römerberg Überflutungen: Kritik an Behörden wird lauter

In Mechtersheim wurden Straßen, Keller und Wohnungen überflutet.
In Mechtersheim wurden Straßen, Keller und Wohnungen überflutet.

Nach dem Starkregen und den damit folgenden Überschwemmungen in Mechtersheim wächst die Kritik an der Gemeinde und den Behörden. Der Tenor: Es kümmert sich seit Jahren keiner um den Starkregenschutz.

Die CDU-Fraktion im Römerberger Ortsgemeinderat widerspricht den Darstellungen in sozialen Medien und verweist auf Anträge, die sie bereits im Jahr 2016 gestellt habe. Darin schlagen die Christdemokraten eine unterirdische Regenrückhalteeinrichtung in der Heiligensteiner Straße, etwa in Höhe der Apotheke, vor. Im Jahr 2021 regte die Fraktion zudem ein Entwässerungskonzept für die Heiligensteiner und die Schwegenheimer Straße an. CDU-Chef Wilfried Röther will damit sagen, dass seine Fraktion das Thema bereits seit Jahren auf dem Schirm, sich bislang aber keiner darum gekümmert habe. „Alleine unsere Anfrage zur Gefahrenabwehrverordnung liegt jetzt seit Jahren auf irgendeinem Schreibtisch, ohne dass etwas unternommen wird“, kritisiert er in Richtung Verwaltung.

Die CDU hatte im Juni 2021 vorgeschlagen, die Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde Römerberg zu erweitern und Landwirten darin vorzuschreiben, dass manche Gemüsesorten an dem durch Starkregen gefährdeten Hang nicht mehr angepflanzt werden dürfen. Damit erhofft sie sich, dass bei Starkregen weniger Schlamm in den Ort geschwemmt wird. Bei der Vorschrift gehe es aber vor allem darum, dass die Bewirtschaftung der Felder für die Bauern nicht mehr attraktiv ist und die Gemeinde dadurch an die Grundstücke kommt, sagt Röther. Denn das Problem ist, dass bislang kaum Grundstücksbesitzer Flächen abgeben wollten, die gebraucht werden, um am Hang eine Grünfläche sowie Mulden anzulegen, in denen das Wasser Richtung Altrhein abgeführt werden kann. So sieht es der Entwurf des Ingenieurbüros Project Consult IBS vor, das in diesem Februar auch mit der Erstellung eines Starkregen- und Hochwasserschutzkonzepts für die Verbandsgemeinde beauftragt wurde.

Ebenso verwundert zeigte sich Röther, dass Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) einen Tag nach dem Unglück vor Ort waren, zuvor aber wenig passiert sei. Der CDU-Mann machte sich mit seinem Parteikollegen, dem Landtagsabgeordneten Michael Wagner bei betroffenen Anwohnern in Mechtersheim ein Bild von der Zerstörung. Wagner richtete daraufhin eine Kleine Anfrage an die Landesregierung und will unter anderem wissen, wie verschiedene Behörden zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden und ob sich die Landesregierung beziehungsweise das zuständige Ministerium nach dem Unglück einschaltet.

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