Schifferstadt Ökumenische Nachbarschaftshilfe sucht Mitstreiter

Für Hilfsbedürftige einkaufen oder sie begleiten, gehört auch zu den Angeboten der Nachbarschaftshilfe.
Für Hilfsbedürftige einkaufen oder sie begleiten, gehört auch zu den Angeboten der Nachbarschaftshilfe.

Helfen, wo Hilfe gebraucht wird: Dieses Motto auf dem Flyer beschreibt die Arbeit der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe in Schifferstadt. Seit 32 Jahren besteht dieses ehrenamtliche Angebot in der Stadt. Jetzt braucht auch das Nachbarschaftshilfe-Team etwas: weitere Mitstreiter.

Eigentlich hat die hilfsbereite Truppe eine Größe, auf die man stolz sein kann, sagt Edgar Brechtel vom Leitungsteam: 46 Ehrenamtliche engagieren sich mit unterschiedlichem Zeitaufwand bei der Nachbarschaftshilfe, einem ökumenischen Arbeitskreis der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, dessen Träger die Pfarrei Heilige Edith Stein ist. Aber die Nachfrage nach dem Einsatz der Helfer steigt auch.

„Es gibt halt auch Menschen, die niemanden haben, oder deren Angehörigen weiter weg wohnen,“ erläutert Brechtel. Oder wo die pflegenden Angehörigen eben auch einmal eine Atempause brauchen. Und einige ältere Mitstreiter sind ausgeschieden, oder haben ihren Einsatz reduzieren müssen. „Wir brauchen vor allem auch jüngere Leute“, ergänzt Brechtel, selbst seit 15 Jahren bei der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe tätig.

Zur Arbeit der Nachbarschaftshilfe gehören zum einen feste Betreuungen, bei denen einige Helfer zu bestimmten Terminen „ihre“ Schifferstadter – 25 sind es derzeit – besuchen und mit ihnen spazieren oder einkaufen gehen, oder einfach nur reden und Gesellschaft leisten. Zum anderen gibt es wechselnde Einsätze, wenn Menschen bei Arztbesuchen, Einkäufen, Behördengängen oder auch Freizeitunternehmungen begleitet werden sollen.

Und vor allem für solche Dienste würden Helfer gesucht, sagt Doris Sellinger, die mit Brechtel, Christl Leitz-Glaab und Sylvia Batzler das vierköpfige Leitungsteam der Nachbarschaftshilfe bildet. Sie „betreut“ das Telefon der Gruppe, ist „immer erreichbar“ – zumindest zwischen 8 und 17 Uhr. Manchmal muss es auch spontan gehen, dass jemand Unterstützung erhält. Aber normalerweise sollen Hilfsangebote mit ein, zwei Tagen Vorlauf nachgefragt werden, sagt Sellinger.

Die Fahrdienste der Nachbarschaftshilfe erfolgen mit dem eigenen Auto der Helfer, es gibt Kilometergeld. Selbstverständlich seien die Ehrenamtlichen versichert, „bei uns fängt niemand an, der nicht angemeldet ist“, betont Brechtel. Die Nachbarschaftshilfe sei gut vernetzt, mit dem Pflegestützpunkt, der Sozialstation, dem Bürgerbus-Team. Unterschied zum Bürgerbus beispielsweise: Die Nachbarschaftshelfer holen die Menschen zuhause ab, gehen mit ihnen einkaufen oder zum Arzt, und fahren wieder nach Hause. In zwei Fällen werden derzeit sogar Hunde ausgeführt, deren Herrchen oder Frauchen nicht mehr Gassi gehen können, berichtet Doris Sellinger, „wir sind schon sehr vielfältig“.

Ein solch ehrenamtlicher Dienst ohne Bezahlung sei ziemlich einmalig, meint Edgar Brechtel. Und die Gruppe sei eine schöne Gemeinschaft. Alle zwei Monate gibt es ein Treffen der Helfer im Pfarrzentrum St. Jakobus, es gibt gemeinsame Ausflüge und ein jährliches Danke-Essen. Außerdem werden Fortbildungen angeboten, wie Erste-Hilfe-Kurse oder Kurse zur Gesprächsführung. Jeder könne sich so einbringen, wie er es zeitlich oder auch mental schafft. Christl Leitz-Glaab erzählt zum Beispiel, dass ihr der Tod einer von ihr betreuten Frau, mit der eine Freundschaft entstanden war, sehr nahe ging. Sie übernimmt nun Fahrdienste, ebenso wie ihr Mann. Acht Fahrerinnen und Fahrer gebe es derzeit, es würden aber mehr gebraucht, betont Doris Sellinger.

Es sei eine schöne Aufgabe, „man bekommt sehr viel zurück von den Menschen“, betont Brechtel. Praktizierte Nächstenliebe sei die Arbeit der Nachbarschaftshelfer: „Und wir sind mit Leib und Seele dabei.“

Kontakt

Wer mithelfen will, kann sich telefonisch unter 06235 82751 oder per E-Mail an nachbarschaftshilfe-schifferstadt@gmx.de melden.

„Wir sind eine gute Gemeinschaft“: das Schifferstadter Leitungsteam mit (von rechts) Edgar Brechtel, Doris Sellinger, Christl Le
»Wir sind eine gute Gemeinschaft«: das Schifferstadter Leitungsteam mit (von rechts) Edgar Brechtel, Doris Sellinger, Christl Leitz-Glaab, Sylvia Batzler, hier beim Helfer-Dankeessen im Advent.
x