Pirmasens Zur Sache: „Eigentlich ...“

Das Buchcover
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„Eigentlich ...“ – so beginnt er jede seiner Kolumnen, denn nichts ist, wie es scheint. Man muss nur genau hinsehen. Michael Herl tut das seit 2012 jede Woche als Kolumnist der „Frankfurter Rundschau“. Jeder seiner Texte bewegt. Sorgt für Wut, Gezeter, Diskussionen, Beifall, Beschimpfung, Bedrohung, lautes Lachen oder leises Schmunzeln – irgendwas geschieht immer. Denn Herl kennt keine Gnade. Er bezieht Stellung. Gegen Rassismus, Unrecht und einseitige Wohlstandsverteilung. Für gutes Essen, im Zweifel aber lieber vom Müll als von McDonald’s. Gegen Nazis, Bequemlichkeit, Gottesglauben und Kirchengetue. Für vernünftige Ernährung, aber in Tateinheit mit Schlachtfesten in der Pfalz und Fischsuppen in Hafenkneipen. Und manchmal widmet er sich auch vermeintlichen Nebensächlichkeiten, die so niemand sieht. Außer ihm. Das alles in seinem eigenen unverkennbaren Stil – und immer mit einem gesunden Schuss Selbstironie. Und immer wieder schreibt Michael Herl über Pirmasens, aber anders als manche selbst ernannten Pirmasens-Kenner wirft der Autor einen kritischen, aber nie böswilligen Blick auf die Stadt. Er weiß um die vielen drastischen Veränderungen, die die ehemalige deutsche Schuhmetropole in den letzten Jahrzehnten durchmachen musste. Und er hat viele schöne Erinnerungen an die Horebstadt und Die Klub. Das Buch Michael Herl: „Eigentlich ... 99 Kolumnen“. 208 Seiten. Gebunden. Lesebändchen. 18 Euro. ISBN: 978-3-89561-666-2.

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