Pirmasens Zur Sache: Der Dauerbrenner von der Schwäbischen Alb

PIRMASENS. „Es ist das erste Mal, dass wir im DFB-Pokal als Favorit ins Spiel gehen. Das nehmen wir auch gerne an – aber wir sind gewarnt!“ So sieht Frank Schmidt, seit acht Jahren Trainer des Zweitligisten 1. FC Heidenheim , der Partie am Sonntag (16 Uhr) beim Regionalligisten FK Pirmasens entgegen.

Schmidt steht wie kein anderer für den Höhenflug des FCH. Er führte den Aufsteiger sensationell auf Platz acht der Zweiten Bundesliga. Der gebürtige Heidenheimer hat seinen Kontrakt längst bis 2020 verlängert – so lange läuft auch der Vertrag von Marc Schnatterer (29). Der Kapitän ist die Seele der Mannschaft, die mit Linksverteidiger Philip Heise, der zum VfB Stuttgart ging, und Torjäger Florian Niederlechner, der beim FSV Mainz 05 anheuerte, zwei Asse verloren hat. „Ich hätte beide gerne hier behalten. Gerade Florian hat eine extrem gute Saison gespielt. Aber es ist auch normal, dass ein Verein wie Heidenheim solche Spieler nicht halten kann“, sagt Frank Schmidt im RHEINPFALZ-Interview. Der DFB-Pokal ist für einen „kleinen Verein, wie Heidenheim es noch immer ist, auch eine wirtschaftliche Komponente“. „Dabei zu sein, ist ein großer Mehrwert“, sagt der Coach. So hat sein Co-Trainer Alexander Raaf „die Klub“ beim Rgionalligastart in Walldorf beobachtet. „Mit langen Bällen wird es schwer, gegen die was zu machen“, glaubt der 41 Jahre alte Cheftrainer, der weiß, wie Pokalsensationen gehen. Einst half er als Spieler der SpVgg Vestenbergsgreuth Bayern München aus dem Pokal zu werfen. Und was der FKP an Routine mit Sebastian Reinert oder Benny Auer zu bieten hat, vermag Schmidt einzuschätzen. „Auer weiß, wo das Tor steht. Wir dürfen ihm keinen Freiraum geben“, warnt der FCH-Coach. Bis auf Mathias Wittek, der bis Sonntag von seinen Knieproblemen kuriert sein sollte, gibt es augenblicklich keine Probleme im Kader. Auch wenn das 2:3 von Nürnberg nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen 1860 München den Coach mächtig wurmt: „Der Ärger ist schon noch da. Wir hatten die Chance. Aber jetzt müssen wir auch einen Haken dranmachen.“ Platz acht in der Vorsaison – grandios auch in der Einschätzung Schmidts. Jetzt von mehr zu träumen oder die Wiederholung als Zielvorgabe zu geben – das ist mit diesem Trainer-Realo nicht zu machen. „Wir treten ausschließlich an, um den Klassenerhalt zu feiern. Die Zweite Liga ist extrem ausgeglichen, es geht darum, die Klasse zu sichern.“ Dazu beitragen soll auch Daniel Frahn, der Ex-Kapitän von RB Leipzig. „Er hatte ja schon Berührungspunkte mit unserer Philosophie und hatte Bock drauf, in diesem Umfeld zu spielen“, erzählt Frank Schmidt, wie es zum Wechsel kam. Vorher aber hat der Trainer auch Frahn erzählt, worauf man sich auf der Schwäbischen Alb einstellen muss: Drei Monate im Jahr ist es kalt, es schneit oder regnet und ist neblig. Frahn träumt von der Sonnenseite. Und von seinem ersten Pflichtspieltor für Heidenheim am Sonntag in Pirmasens.

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