Pirmasens Zur Premiere wartet wahrhaft heißer Tanz

Heute Abend sicherlich schwer gefordert: der FK Pirmasens – im Bild die Spieler Konstantinos Neofytos, Salif Cissé, Yannick Grie
Heute Abend sicherlich schwer gefordert: der FK Pirmasens – im Bild die Spieler Konstantinos Neofytos, Salif Cissé, Yannick Grieß und Luca Eichhorn (im gelben Trikot von links um Bad Kreuznachs Burat Tasci).

«PIRMASENS.» Kann ja gut vorkommen, dass sich zwei Kameraden nicht ganz grün sind. So wie ein gewisser Patrick Fischer und ein Mann namens Jens Schaufler. Die beiden mochten sich so gar nicht leiden. Schaufler schnürte die Schuhe für den 1. FCK, Fischer kickte für den FKP. Bei der Südwest-Auswahl standen sie plötzlich in einem Team – und Verbandstrainer Heinz-Jürgen Schlösser steckte beim Lehrgang ausgerechnet jene beiden im ein Zimmer. „Am ersten Tag haben wir kein Wort miteinander geredet“, blickt der FKP-Coach heute lachend zurück. Fast ein Vierteljahrhundert später möchte Fischer keinen anderen als seinen Erzfeind aus Jugendtagen an seiner Seite haben. Gemeinsam schicken sich der neue Cheftrainer und der „alte“ Co. heute Abend an, dem übermächtig scheinenden 1. FC Saarbrücken zu trotzen. Der Liga-Krösus von der Saar beschert dem FKP im Saison-Eröffnungsspiel der Regionalliga Südwest einen sportlich dicken Brocken und zugleich wirtschaftlich höchst attraktiven Auftakt-Gegner. Einer, der dank seiner imposanten Anhänger-Schar bei hochsommerlicher Hitzedürre einen warmen Regen in die – im Vergleich zu der des FCS geradezu chronisch unterversorgte – Vereinskasse spülen dürfte. Gut und gerne 3000 bis 4000 Zuschauer erwartet „die Klub“ heute Abend in der Framas-Arena. Nicht eben wenige in Blau-Schwarz dürften den Weg von der Saar-Hauptstadt in die Südwestpfalz einschlagen. Nach April-Debakel Happy-End Eher ein kalter Regen war es, der vor nicht mal vier Monaten über der Husterhöhe niederging. An einem trüben Dienstagabend schauerte es prasselnd vom dunklen Himmel, und es schauerte den FKP-Kickern wie Anhängern beim Blick auf die Anzeigetafel. Mit 1:6 ging die Mannschaft an jenem 9. April gegen die Malstatter baden. Und dabei hatte das Team von Peter Tretter gar nicht mal schlecht gespielt. Irgendwie aber gelang den Saarländern plötzlich alles – vor allem das Einnetzen. Nur: Grund zum Jubel hatte am Ende der Saison nur der damals so arg gebeutelte FKP. Der startete samstags darauf eine Super-Serie von fünf Siegen in Folge, sicherte sich somit früh das Ticket für die jetzt beginnende Runde. Die Saarländer hingegen hinkten dem längst enteilten SV Waldhof hilflos hinterher. Zum neuerlichen Zusammentreffen steht heute nicht zuletzt die Premiere Patrick Fischers im Blickpunkt. Vorm Pflichtspiel Nummer eins einer neuen Zeitrechnung nach der Ära Peter Tretter war das Interesse an der Person seines Nachfolgers groß. Fernsehen, Radio, Presse, Internetportale – „alle wollten, dass sich hier und da noch meinen Senf dazu gebe“, blickte der 38-Jährige gestern belustigt auf eine Woche mit viel Wirbel abseits des Rasens zurück. Fischer vor Premiere sehr gefragt Trotz vieler Interview-Wünsche und sich wiederholender Fragen: Die Namen seiner elf Auserwählten, die heute Abend vor großer Kulisse auflaufen werden, verriet Fischer nicht, schwieg sich zu einer möglichen Anfangsformation aus. „Das halte ich schon immer so, dass dies die Spieler als erste erfahren.“ Klar aber ist: Neuzugang Luis Kiefer und Torwart Matthias Gize stellen keine Option dar, „sie sind beide noch im Aufbautraining“, wie Fischer preisgab. Was Personalien betrifft, gab es ohnehin nur wenige Fragezeichen. Das hinter dem Namen Manuel Grünnagel ist ausradiert. Der Rechtsverteidiger hatte bei der Generalprobe vor Wochenfrist in Bad Kreuznach passen müssen. Die beim Warmmachen zugezogenen Beschwerden aber sind schon Schnee von gestern. Nur bei Sven Sellentin war bis gestern Abend noch nicht ganz klar, ob ein Einsatz Sinn macht: Der Neuzugang vom FC Homburg hatte beim 6:1-Erfolg an der Nahe bereits nach 35 Minuten passen müssen. Ansonsten hat Fischer die Qual der Wahl, wen er gegen die Saarländer ins Rennen schickt. „Wir haben nichts zu verlieren. Saarbrücken muss – wir wollen“, formuliert der Coach die Lage vor dem Aufeinandertreffen mit einem hochkarätig besetzten Team. Die Gäste werden wohl mit Dreier-Abwehrkette agieren, mit Viererkette davor, mit zentralem Mittelfeldspieler und zwei Stürmern. So hatte es FCS-Trainer Dirk Lottner zuletzt bevorzugt. „Wir wollen da aber sehr variabel sein“, hatte Lottner vor zwei Wochen im RHEINPFALZ-Gespräch betont. Nicht zuletzt mit Blick auf größtmögliche Flexibilität sei der Kader verstärkt worden. Sport

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