Pirmasens Zu wenig Gewerbeflächen
Eine insgesamt positive Entwicklung für die Region analysiert Uwe Mantik, Büroleiter der Lübecker Niederlassung der Cima Beratung und Management GmbH. Wie in ganz Deutschland werde auch Pirmasens Einwohner verlieren, während gleichzeitig der Bedarf an Arbeitskräften und Gewerbeflächen steige. Diese Entwicklung zwinge jetzt zum Handeln, mahnte Mantik. In der öffentlichen Diskussion werde oft behauptet, dass wegen Corona, Homeoffice oder der digitalisierten Industrie und Künstlicher Intelligenz künftig weniger Gewerbeflächen und Büros nötig seien. Dies treffe jedoch nicht zu.
In seiner Analyse stellt Mantik fest, dass zwischen 2014 und 2020 in Pirmasens 24 Hektar Gewerbeflächen verkauft worden seien. Im Kreis waren es laut Mantik 26,4 Hektar und in Zweibrücken 22 Hektar. Für die Zeit bis 2036 macht die Cima für die gesamte Region Südwestpfalz einen Bedarf von 115 Hektar aus. In Pirmasens selbst würden 37,5 Hektar benötigt. „Das klassische Gewerbegebiet bleibt weiterhin der Renner“, so Mantik.
Auch die Fördergeber denken
Vorhanden seien in Pirmasens noch 28 Hektar, im Kreis nur noch sieben und in Zweibrücken noch neun Hektar. Dieses Gewerbeland sei durch Bebauungsplan jetzt schon marktfähig. In Flächennutzungsplänen seien in der Region weitere 30 Hektar vorgesehen, die jedoch noch weitere Planschritte bis zur Marktreife benötigten. Während in Pirmasens nur wenige Hektar an Defizit auszumachen seien, fehle es im Kreis und in Zweibrücken an Land. „Das ist keine prachtvolle Ausstattung für die Zukunft“, urteilt der Analyst vor allem auch im Hinblick auf das weggefallene Gewerbegebiet auf dem Gelände des früheren Medicaldepots.
Möglichkeiten in direkter Nachbarschaft zu Pirmasens gebe es noch auf der Biebermühle, wo ein Gewerbegebiet gerade entwickelt wird sowie beim Gewerbepark Höhfröschen. Im Kreis gebe es zudem mehrere frühere Gewerbe-Immobilien, die neu genutzt werden könnten, wofür es aber entsprechender Investitionen bedürfe.
Der Cima-Experte Mantik mahnte die Stadt zu mehr interkommunalen Projekten, dies sei auch bei Fördergebern sehr beliebt.