Pirmasens Wonneberger für Schneider
Nach rund fünf Jahren als Leitender Vermessungsdirektor an der Spitze des Vermessungs- und Katasteramtes Westpfalz (im Gebäude des Amtsgerichts Pirmasens) ist Gerhard Schneider am Freitag im Theo-Schaller-Saal in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolgerin Britta-Regina Wonneberger wurde als Behördenleiterin in ihr Amt eingeführt.
, Staatssekretär im Innenministerium, würdigte Schneider als „profilierten Amtsleiter“, in dessen Dienstzeit die drei selbstständigen Vermessungs- und Katasterämter Pirmasens, Kaiserslautern und Kusel zu einer Behörde zusammengeführt wurden. Damit verbunden waren auch neue Organisations- und Arbeitsformen und die gemeinsame Gestaltung des Prozesses mit den Mitarbeitern. Dies sei ihm gut gelungen, so Stich. Wonneberger, die ab Februar die Behörde leiten wird, sei die einzige Frau in der Leitung der Vermessungsverwaltung und habe sich „einen ausgesprochenen Fachverstand erarbeitet“, lobte Stich. Doch als Behördenleiterin zählten andere Maßstäbe, zum Beispiel partnerschaftliche Arbeit. Digitalisierung sei nur dazu da, die Arbeit zu unterstützen, damit die Mitarbeiter gute Arbeit leisten können. Mit den Aufgaben und Rahmenbedingungen Digitalisierung und Transparenz müssten sich alle Verwaltungen auseinandersetzen, sagte der Staatssekretär. Das Vermessungs- und Katasteramt sei eine innovative Verwaltung, die eine Vorreiterstellung einnehme, etwa beim elektronischen Grundbuch. Im Mittelpunkt stünden die Geodaten. „Wir brauchen ein auf die Kunden maßgeschneidertes Angebot und müssen ständig neue Angebote generieren.“ Ziel sei, dass die Kunden alles über das Internet ordern können, sagte Stich zu den Aufgaben der Behörde. Geodaten spielten heute schon überall eine Rolle. Jeder nutze sie tagtäglich, etwa im Navigationsgerät im Auto, bei Rettungseinsätzen oder der Abgrenzung von Grundstücken. Oberbürgermeister Bernhard Matheis wies darauf hin: „Sie liefern die Basis für die Entwicklung der Kommunen. Wenn die Daten nicht stimmen, sind viele Projekte zum Scheitern verurteilt. Das ist eine große Verantwortung und Herausforderung.“ Matheis begrüßte Wonneberger auch als Neubürgerin der Stadt Pirmasens. Tobias Braje, Vorsitzender des Gesamtpersonalrats, betonte: „Auf Sie wartet eine schwierige Aufgabe: uns zu verstehen. Sie werden Pfälzisch lernen müssen“. Er überreichte ihr ein pfälzisches Wörterbuch „zum Einstieg in eine unbekannte Sprachlandschaft“. Der scheidende Behördenleiter Schneider betonte, nach der grundlegenden Neuordnung der Verwaltung folge jetzt die Phase der Konsolidierung. Die Voraussetzungen für eine effiziente Verwaltung und effiziente Arbeit seien noch nie günstiger gewesen. Nun kämen neue und andere Aufgaben, wie der demografische Wandel. Wonneberger sagte, sie „finde ein wohlaufgestelltes Amt vor“. Es gebe kaum Lebenslagen, die ohne Geodaten auskämen. Geodaten seien der „technische Nachweis aller Grundstücke in Rheinland-Pfalz“. Es werde neue Möglichkeiten geben, Geodaten einzusetzen, blickte sie in die Zukunft. Es gelte, die Aktualität der Daten zu sichern, die Digitalisierung fortzusetzen und den demografischen Wandel im Auge zu behalten. Die Veranstaltung wurde vom Bläserensemble der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz musikalisch umrahmt.