Pirmasens Wie einst in den 50er Jahren

Die Ankündigung einer „absoluten Rock’n’Roll-Party“ am Freitagabend mit „Krüger Rockt!“ war mitnichten eine Übertreibung. Die Musiker um den Pianisten und Bandleader Harald Krüger wirbelten vor etwa 150 Zuschauer wie Derwische über die Bühne des Bürgerhauses Schuhfabrik in Waldfischbach-Burgalben.

33 Songs hatten sich die Rock’n’Roller für das Konzert im Bürgerhaus zurechtgelegt – und man kann es vorweg nehmen: Die Band begeisterte von der ersten Minute an mit ihrer unbändigen Spielfreude, einer großen Agilität auf der Bühne sowie einem imponierenden Können an den Instrumenten. Harald Krüger, Gitarrist Joachim Villwock und Patrick Daniel am E- und Kontrabass wechselten sich als Leadsänger ab und kreierten zudem mit Schlagzeuger Walt Bender einen hervorragenden Hintergrundgesang. Schon der erste Song „Ready Teddy“ von Elvis Presley versetzte das zu Anfang noch etwas reservierte, doch später um so begeisterte Publikum in die Hochzeit des Rock’n’Roll – die 50er und 60er Jahre. Es war verblüffend, mit welchem Drive und Elan diese Band zu Werke ging. Wie die Musiker selbst von sich sagen, sind sie „die schärfste Rock’n’Roll Band seit Einführung der Anschnallpflicht“. Und auch ihr Bühnenoutfit war so perfekt wie die Musik selbst. Harald Krüger ist ein waschechter Rocker. Schon im Alter von fünf Jahren begann er mit dem Pianospiel und absolvierte dann eine 13-jährige klassische Ausbildung. Die Elvis-Songs wie „A Big Hunk A Love“, „Little Less Conversation“ und „Viva Las Vegas“, sowie die eher schnulzigen Stücke übernahm Gitarrist Villwock, der hierfür die perfekte Stimme hat. Zudem entlockte er bei vollem Körpereinsatz seiner Gitarre tolle Soli und Leads – erstere auch mal auf dem Kontrabass stehend. Außergewöhnlich, ja fast schon akrobatisch, agierte Bassist Daniel. In jeder erdenklichen Position spielte er sein Instrument und bewies, dass er ein wahrer Könner ist. Zusammen mit Schlagzeuger Bender kreierte er eine Einlage, bei der dieser mit den Drumsticks auf Daniels gelben Bauarbeiterhelm eindrosch. Das Konzert war voll von solchen Gags. Natürlich durften Songs wie „Memphis Tennessee“ und „Johnny B Good“ von Chuck Berry, „Green Door“ und „This Ole House“ (beide Shakin’ Stevens), „Wipe Out“ („The Ventures“), „Whole Lotta Shakin“ und „Great Balls Of Fire“ (beide Jerry Lee Lewis), „At The Hop“ („Danny And The Juniors“), „Tequila“ („The Champs“) nicht fehlen. Mit „Motorbiene“ von Peter Kraus wurde sogar ein alter deutscher Rock’n’Roll-Song ausgepackt. Letztlich bot „Krüger Rockt!“ eine mitreißende Show, die auf die Besucher extrem ansteckend wirkte, so dass die Tanzfläche vor der Bühne wurde zunehmend voller. Der Bandname ist also ein Versprechen an das Publikum, das dann auch zur vollsten Zufriedenheit eingelöst wurde.

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