Pirmasens Wie die Stadtwerke ihren Kunden durch die Corona-Krise helfen wollen

Die Stadtwerke sperren momentan niemandem den Strom.
Die Stadtwerke sperren momentan niemandem den Strom.

Kurzarbeit, weniger Aufträge – und schlichtweg weniger Geld am Ende des Monats: Die Corona-Krise hat längst auch wirtschaftliche Ausmaße angenommen. Darauf reagieren auch die Stadtwerke Pirmasens.

Der Geschäftsführer des Energieversorgers, Christoph Dörr, findet klare Worte: „Wir sperren nicht.“ Damit macht er deutlich, dass kein Kunde der Stadtwerke fürchten muss, dass ihm der Strom abgestellt wird, weil er in der momentanen Krise seine Rechnung nicht bezahlen kann. Man wolle die Kunden nicht im Regen stehen lassen, begründet Dörr die Maßnahme.

Kunden anderer Energieversorger könnten ohne Strom da stehen

Gleichzeitig verweist er jedoch darauf, dass Pirmasenser trotzdem plötzlich ohne Strom da stehen könnten. Und zwar, wenn sie bei einem anderen Versorgungsunternehmen ihren Strom beziehen. Sollten dort die Rechnungen nicht bezahlt werden, könnten die so genannten Fremdversorger, also Großunternehmen wie Vattenfall oder Eon, wiederum die Stadtwerke anweisen, die Stromzufuhr zu dem besagten haushalt einzustellen. „Dann müssen wir unverzüglich sperren, sonst machen sich die Stadtwerke schadenersatzpflichtig“, erklärt Dörr.

Abschläge können reduziert werden

Wer wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie knapp bei Kasse ist, hat zudem das Recht seine Abschläge für den Strom deutlich zu reduzieren oder ganz aufzuschieben. Das gilt laut Dörr nicht nur für Privatleute, sondern auch für Unternehmen, die versuchen, ihre Fixkosten zu minimieren. Allerdings müssen die angefallenen Kosten früher oder später doch bezahlt werden, denn die Stadtwerke lieferten ja weiterhin und der Kunde verbrauche auch weiterhin Strom, Gas und Wasser, sagt Dörr. Er hält es zudem für denkbar, d ass in den Haushalten der Energieverbrauch momentan eher steige. Schließlich verbringen momentan viele Menschen deutlich mehr Zeit zuhause als sonst. Diese Mehrverbrauch würde aber erst auf den Abrechnungen zum Jahreswechsel auftauchen, erläutert der Stadtwerke-Geschäftsführer. Er verweist zudem darauf, dass das kommunale Versorgungsunternehmen derzeit spezielle Formulare entwickele, mit denen Kunden die Reduzierung ihrer Abschläge beantragen könnten. Die Unterlagen sollen in Kürze auf der Homepage der Stadtwerke abrufbar sein. Dörr appelliert an betroffene Kunden, die Formulare zu nutzen. Das erleichtere den Stadtwerken die Bearbeitung der Fälle.

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