Pirmasens Welche Krankmeldungen in Pirmasens wohl auf die Krise zurückgehen

Pirmasenser waren 2020 etwas öfter krankgeschrieben als der Landesdurchschnitt.
Pirmasenser waren 2020 etwas öfter krankgeschrieben als der Landesdurchschnitt.

Die Beschäftigten in Pirmasens waren 2020 etwas öfter krankgeschrieben als der Landesdurchschnitt. Das geht aus Daten der Krankenkasse Barmer hervor. Für ihre Analysen hat die Barmer die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen ihrer rheinland-pfälzischen Versicherten anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in der Stadt lag demnach bei 5,2 Prozent (Land: 5, Bund: 4,9).

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz in Pirmasens entfielen rechnerisch 19 Krankheitstage (Land: 18,3, Bund: 18), so die Barmer. Jeder Beschäftigte in der Stadt meldete sich im Durchschnitt nur 0,8-mal arbeitsunfähig (Land und Bund: 1,1). „Hauptursache für die Krankschreibungen in Pirmasens waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen“, berichtet Regionalgeschäftsführer Hansjörg Lambrix. Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems verursachten im Schnitt 4,5 Tage von Arbeitsunfähigkeit. Es folgen psychische Erkrankungen wie Depressionen (3,9 Tage) sowie Atemwegserkrankungen: zum Beispiel akute Infektionen, Bronchitis und Erkältungsschnupfen. Dazu kamen Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (je 2,5 Tage).

Corona-Alltag verursacht Probleme

„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht“, so Lambrix’ Fazit. Er rät Arbeitgebern, auch in der Krise auf betriebliches Gesundheitsmanagement zu setzen und damit Krankheiten bei Mitarbeitern vorzubeugen. Monatelang war Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben.

In Zeiten von Kontaktsperren seien Fahrradfahren, Lauftraining, Spaziergänge und aktive Pausen mit Übungen für die Rückenfitness gute Möglichkeiten, um sitzende Tätigkeiten auszugleichen. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, sagt Lambrix.

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